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Channel: Frau K. wandert im Saarland
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"Urwald-Tour" Saarbrücken - inkl. Höhenangst-Attacke - am 13.9.2016

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Einer der letzten schönen Tage für meine letzte Urlaubswoche sollte natürlich für eine Wanderung genutzt werden und ich suchte dafür einen Premiumweg aus, der, obwohl er so nahe liegt, mich bisher nie interessierte, der Urwaldweg direkt am Rand von Saarbrücken, Start beim Forsthaus Neuhaus



Gleich zu Beginn geht man über Pfade, erst durch Tannenwald, später Laubwald





Nach geschätzt einem Kilometer kommt man an eine Abwärtsstrecke, die durch sehr groß gewachsene Buchen führt, die weit auseinanderstehen und sich gegenseitig viel Raum geben, ich fand diese mächtigen Bäume sehr beeindruckend, und es sind bestimmt um die hundert!



Ob dies Trinkwasser ist, war leider nirgendwo angegeben, und die Inschrift blieb rätselhaft


Ebenso rätselhaft wie diese riesigen Löcher am Wegesrand, schätzungsweise 20 Stück befinden sich links und rechts vom Weg - erst dachte ich an Bombentrichter, dann an eingesunkene Schächte von Bergwerken, oder auch frühere Versuche, oberirdische Kohleflöze auszubeuten?

Nun habe ich beim Schreiben dieses Berichtes bei google gesucht und finde an zwei Stellen die Angabe, dass es sich tatsächlich um Bombentrichter aus dem zweiten Weltkrieg handelt!
Dabei denke ich an Erzählungen meiner Mutter aus den Kriegsjahren zurück: ihre Mutter (also meine Großmutter) stand damals mal im Vorgarten ihres Hauses in Dudweiler und schaute nach Flugzeugen, die Richtung Saarbrücken unterwegs waren mit ihrer Bombenlast, da wurde aus einem Flugzeug auf sie geschossen, zum Glück wurde sie nicht getroffen, aber die Einschüsse auf den Gartenwegsplatten waren noch über Jahrzehnte zu sehen - man kann sich das heute nicht mehr vorstellen...


Und hier stieß ich an meine Grenzen: dieser "Fuji" genannte Abraumkegel, geschätzte Höhe 15 Meter (?) brachte mir zitternde Beine ein....der Aufstieg über diese Art Hühnerleiter war schon nicht ganz unproblematisch für mich, da ich an Höhenangst leide, die  ich aber zu überwinden versuche - oben auf dem Kegel angekommen wurde mir erst klar, wie supersteil das doch in Wirklichkeit ist (auf den Fotos kommt das nicht so deutlich rüber) und ich fühlte mich auch sehr unwohl auf dieser rutschigen, runden Kegelspitze, die Aussicht war auch nicht so berauschend, und ich wusste nicht, wie ich da wieder unversehrt runterkommen sollte mit meinen wackligen Beinen....

Am Ende entschied ich mich (zum Glück hatte ich wenigstens meinen Rucksack unten stehen lassen), mich einfach hinzusetzen und auf dem Po Stufe für Stufe nach unten zu rutschen....ich war ehrlich gesagt nervlich fix und fertig, als ich unten ankam - nochmal würde ich das so alleine unterwegs nicht noch einmal riskieren


im unteren Teil geht es ja noch, aber wenn man erst mal über diese querwachsende dicke Baumwurzel oben geklettert ist, ist die Steigung bestimmt mehr als 45 Grad und nichts, woran man sich festhalten könnte, es gibt ja kein Geländer und man kann auch nicht wie bei einer Leiter in die Stufen greifen....es wurde zum Albtraum für mich


der Blick von oben zurück, unten mein Rucksack, ich konnte noch nicht mal die Kamera mehr gerade halten


Die Aussicht war nur durch diesen schmalen "Spalt" möglich, sonst rundherum zugewachsen


Die gewölbte Spitze aus lauter kleinem Geröll


Fuß vor Fuß hab ich mich runtergehangelt sozusagen


Das Stille Tal, das fand ich interessant




bisschen unheimlich, diese abgestorbenen Bäume




hier kam eine weitere schwierige Hürde für mich: die hinten liegenden Stämme sind sehr dick, so einfach drüber ging nicht, und links ging es direkt eine Böschung runter, hätte man auch leicht abstürzen können


Urwald hin oder her, hier könnte man doch einen Durchgang schaffen oder einen Übertritt bauen....




Aufgrund des schrecklich schwülen Wetters, des Gefühls, durch eine Waschküche zu gehen und den beiden Aufregungen sowie fehlender Markierung kurz vor Ende des Weges war ich echt geschafft!

Ich will den Weg aber nochmals gehen nach einer Regenperiode, denn dann sind sicher die ganzen Bäche und Feuchtgebiete attraktiv anzuschauen! Aber auf den Fuji - nie wieder! Vielleicht in einem nächsten Leben als junge Frau...

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