Heute ist mein Urlaub zu Ende und ich mache mich auf die Heimfahrt - da ich aber nicht weit zu fahren habe, nur 120 km, habe ich mir für diesen Sonntag noch zwei Erlebnispunkte auf die Liste gesetzt, das Erste ist das nahe bei Kirn gelegene Kupferbergwerk Fischbach
Auf der Homepage steht, dass es im Bergwerk kalt ist, ganzjährig 11 Grad - da hatte ich Bedenken, weil es doch die letzte Zeit stets um die 30 Grad war und ich Angst hatte, mich bei der fast einstündigen Führung kaputt zu frieren - aber ich war dann doch viel zu warm angezogen - ich hätte auch im T-Shirt gehen können
Außerdem unbegründet waren Bedenken, es könnte dort eng und niedrig sein, aber nur am Anfang geht man durch einen etwas schmaleren Eingangsstollen, der aber auch nicht bedrückend ist und gleich danach öffnen sich mehrere wirklich große Hallen
Die Fotos musste ich mit Blitz machen und sie sind leider nicht allzu gut
Die erste große Halle hat ein solches Ausmaß, dass nach Info der Führerin die Porta Nigra in Trier zweimal hier reinpassen würde
Da unten sieht man eine von mehreren Figuren, die das Leben und die Arbeit der damaligen Bergleute darstellen, dieser hier schiebt eine Lore, einen sogenannten Hund, mit Gestein nach draußen
Die Bergleute brauchten laut Aussage gut eine Stunde, um überhaupt an ihren Arbeitsplatz zu kommen, und mussten dazu über solche provisorischen Leitern über mehrere Bergwerksetagen nach oben klettern
und dann hatten sie einen 12stündigen Arbeitstag, und danch wieder eine Stunde nach unten
Das ist hier ist der "Höhlengeist" - da war eine Kalkader (oder etwas in der Art...) angestochen werden, und die abergläubischen Bergleute sahen darin einen Geist, wenn man mit etwas Fantasie schaut, glaubt man tatsächlich ein Gesicht mit Nasenlöchern erkennen zu können
Draußen dann vor dem sogenannten Erbstollen ist eine Anlage zu besichtigen, wo ein Hammerwerk, das über ein Wasserrad betrieben wird, das gewonnene Gestein zertrümmert wird - diese Arbeit wurde damals von Kindern und von Frauen erledigt
Ein sehr interessanter Rückblick in die Vergangenheit und die damaligen Arbeitsbedingungen, die für heutige Verhältnisse einfach grauenhaft waren und die Arbeiter ihre Gesundheit, ihr Augenlicht und ihr Gehör kostete.