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Channel: Frau K. wandert im Saarland
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Stadtrundweg Saarbrücken - Teil 6: vom Burbacher Weiher nach Heinrichshaus

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Ein kurzes Feierabendstück - ich muss es hin und zurück gehen, es gibt keine andere Möglichkeit, es sind ab der Fischerhütte, wo ich parke (und das Stück am Weiher entlang halt nochmal gehe, geht ja nicht anders) dann insgesamt etwa 7 km, sagt google maps bei Fußgängereinstellung mit Umweg über Von der Heydt.

Wenn ich den kompletten Weg wirklich mal gegangen sein werde, kann ich mir noch einige Kilometer dazurechnen.

Von der Spitze des Weihers aus führt ein Waldweg Richtung Von der Heydt. Dieser wird nach einiger Zeit zum Schotterweg, der Bach, der dem Ort Burbach seinen Namen gab, ist zur Zeit nur ein Rinnsal, wir hatten viele trockene, heiße Tage diesen Sommer


Endlich gelingen mir auch mal Schmetterlingsfotos! *wink zu Nicky*



 Nach kurzer Strecke biegt der Weg nach links ab, die Strecke scheint bei Radfahrern beliebt zu sein, ich begegne einigen von ihnen und freue mich auch über die genaue Entfernungsangabe auf den Radwegschildern




Ich wundere mich aber über diese seltsamen Hinweisschilder hier mitten im Wald mit Zahlen darauf....




.... aber das Geheimnis lüftet sich gleich in Form eines Postautos, das mir hier auf dem Waldweg entgegenkommt und dann in einem noch schmaleren Weg verschwindet - ich denke erst: macht der Postmann hier eine sehr stille Pause? Aber nein, er arbeitet! Und ich biege vom Hauptweg ab und laufe hinterher...da vorne biegt er gerade um die Ecke


Und kann es nicht fassen: da steht ein Haus mitten in der Taiga! So dicht von Bäumen umgeben, ich kann es kaum fotografieren, aber es ist richtig schön: hellrosa gestrichen mit blauen Fensterläden, eine fantastische Idylle - ich höre, wie der Postmann seine Lieferung abgibt, aber ich höre auch einen großen Hund bellen - und dann sehe ich ihn, er läuft da frei herum und ich mache mich rasch vom Acker...

Möchte ich so wohnen? Höchstens mit viel Familie oder einer großen Wohngemeinschaft - ich stelle mir vor, wenn es hier dunkel ist, wenn Gewitter ist, oh nein, aber bei Sonne, ja klar, sehr schön, aber so einsam? Nix für mich...
Das Gebäude stammt mit Sicherheit auch aus der Grubenvergangenheit dieser Gegend vom 19. Jahrhundert, denn wie sonst könnte man hier eine Baugenehmigung erlangt haben? Rundherum ist so dicht bewachsen, dass ich quasi nur den Sockel knipsen kann



Ein Stück weiter auf dem richtigen Weg steht dann direkt links ein ehemaliges Gebäude des nicht mehr existierenden Schachtes Amelung, wenn ich richtig recherchiert habe, ist es das Fördermaschinenhaus mit Nebengebäude, das hier einsam vor sich hin gammelt

Selbstverständlich muss ich mich am Absperrzaun vorbeiquetschen, um es näher in Augenschein zu nehmen, ich bin aber nicht so doof, auch noch reinzugehen



Ich nähere mich nun dem Ende des Waldweges und höre Kettensägengeräusche, die aber nicht von Fällarbeiten stammen, sondern von einer Schreiner-Lehrwerkstatt, die man hier mitten in den Wald platziert hat - vielleicht auch in ehemaligen Grubengebäuden, die Vegetation verhindert einen näheren Blick darauf

aber hier oben zwischen den Bäumen sieht man schon ein Haus der hübschen Siedlung Von der Heydt hervorblitzen, die was ganz Besonderes darstellt



 Die Siedlung liegt an einer steilen Straße, ist von Wald umgeben und seit 1985 unter Denkmalschutz - Hinweis zu Beginn der Straße für Radfahrer: 60 m Steigung auf 1,1 km - es geht ein wenig in die Beine - und übrigens, auch das ist Burbach! 
Sie besteht nur aus dieser einen Bergauf-Straße sowie einer kleinen Seitenstraße.

Ich begegne ein paar Jungs,die wild und lachend kreuz und quer über die Straße rennen beim Spielen, hier ist das noch möglich



Hier sollte man nicht schnell durcheilen, sondern den einen oder anderen Blick auf die schönen Gebäude werfen, die ein einheitliches Emsemble bilden, beginnend mit dem riesigen Schlafhaus für 250 Bergleute, die zum Teil aus bis zu 30 km entfernten Dörfern hier zur Arbeit in der Grube kamen und nur sonntags nachhause konnten (sogenannte Hartfüßer, es gibt auch einen Wanderweg aus den Strecken dieser geplagten Leute)
(man geht links ein Stück eine Einfahrt rein, um das Gebäude zu sehen)



Der Herr Direktor wohnte natürlich ein gutes Stück nobler, inklusive kleinem Park!



Blick zurück auf ehemalige die Schule:


die anderen Gebäude sind Grubenbeamten-Häuser, streng nach Grubenhierarchie aufgeteilt, Obersteiger z.B. teilten sich ein großes Haus für jeweils 2 Familien

schön finde ich auch, dass hinter jedem Gebäude ein weiteres kleines steht, im gleichen Sandstein errichtet als "Ökonomiegebäude", um die Haltung von Nutztieren zu ermöglichen


Übrigens: warum heißt Von der Heydt denn so? Es ist wie die frühere Grube nach einem Bankier und preußischen Minister (Freiherr von der Heydt) benannt.

Danach geht man entlang der Straße noch gefühlt 300 Meter (oder so...), bis man die Saarbahngleise an der Haltestelle Heinrichshaus überquert und in Richtung Naturfreundehaus Kirschheck geht, wo der Weg sich fortsetzt Richtung "Urwald", für mich ist jetzt dieses Teilstück aber zu Ende.



Stadtrundweg Saarbrücken - Teil 7: durch den "Urwald" zum Rodenhof

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Ich knüpfe dort wieder an, wo Etappe 6 endete und parke das Auto unter der Autobahnbrücke neben der Saarbahn-Haltestelle "Heinrichshaus".

Von dort hält man sich nach links und trifft rasch auf den Hinweis zum Naturfreundehaus Kirschheck und den "Urwald vor den Toren der Stadt".
Es geht abwärts eine Fahrstraße hinab, heute ist es hier sehr ruhig, es ist ein Montag, aber an Wochenenden ist hier bei schönem Wetter richtig Betrieb, denn das Naturfreundehaus (oder wie eine alte Nachbarin meiner Eltern mal irrtümlich meinte: das "Natur-Freudenhaus") ist ein beliebtes Saarbrücker Ausflugslokal mit großem Biergarten und Spielplatz.






 Dort wurde jetzt aber gearbeitet und ich wollte den Leuten nicht in den Füßen herumlaufen, um Fotos zu machen:



Richtig betrachtet sieht es so aus und man vermutet, dass es ein Steigerhaus einer der ehemaligen Gruben ist - oder eine Gruben-Kantine, die "Kaffeeküche" genannt wurden, sprich "Kaffeekisch" (für nicht Grubengebietswohnhafte: ein Steiger war ein Vorgesetzter bei den Bergleuten).

Von hier aus geht es stramm bergab und bald geht der Weg in einen Pfad über, wie duster es dort zwischen den Tannen wurde kann mein Foto wegen des starken Sonnenscheins gar nicht wiedergeben - es war mal wieder eine der Stellen, wo Frau K. allein im Wald sich ein wenig gruselte :)

Und sich alle 20 Meter umdrehte....das tu ich mittlerweile oft, seit mir mal ein Mountainbiker auf der Tafel-Tour bei Kirkel fast einen Herzinfarkt verpasste und ich beinahe einen Abhang hinunterzustürzen drohte, als er plötzlich leise und wie aus dem Nichts einen halben Meter hinter mir auftauchte (danke der Herr!)






hier führen viele Wanderwege vorbei, wie man sieht


und hier sag ich mal danke an die Wegbetreiber, denn ab hier sind die Wegzeichen endlich mit Richtungspfeilen versehen!


Der angekündigte Gouvy-Weiher taucht schon nach kurzer Wegstrecke auf, den hatte ich mir weiter entfernt vorgestellt




Direkt daneben erklärt der 5. von 7 Wegsteinen die Namensgebung "Gouvy"



Und da ich noch nichts gegessen habe, finde ich hier einen schönen, sicheren Rastplatz mit dem Teich im Rücken (niemand kann sich von hinten ranschleichen...sorry aber da hab ich echt einen Schaden...allerdings kenne ich auch viele Frauen, die würden überhaupt nicht alleine unterwegs sein, soviel zu meiner Ehrenrettung)


Seht ihr auch den trötenden Elefanten hier am Baumstamm?


Bald kommt eine Infotafel zum Urwald vor den Toren der Stadt (seit 1997 arbeitet hier keine Kettensäge mehr) und zeigt die wie eine Perlenkette aufgereihten Weiher, die nun rechts vom Weg kommen werden


Am ersten davon hängt dieses Schild, was aber eine vierköpfige Familie nicht davon abhält, an einem kleinen Strand in Badekleidung zu liegen und sich zu sonnen, ein schöner Platz, den muss ich mir merken


Der Weiher schimmert auf den Fotos grünlich, das Wasser ist aber in Wirklichkeit schön klar, wie das Foto rechts oben in der Collage zeigt - schwimmen würde ich hier aber dennoch nicht. Ich sehe fingerlange Fischlein herumflitzen und Libellen sirren über das Wasser, schöne Idylle


Ein weiterer Weiher


Man hat den Urwald ehrlich gesagt nur etwas gestreift, ich habe den dortigen Wanderweg schon gemacht, und da war es wirklich wilder als hier

Urwald 1
Urwald 2

Jetzt kommt man zur Straße, die man überquert, sich nach rechts wendet und ein gutes Stück auf der linken Straßenseite weitergeht




Dann geht es wieder links in den Wald, gut ausgezeichnet



Später öffnet sich der Blick auf diese Schneise mit Aussicht, ich habe mal wieder keine Vorstellung, worauf ich da blicke (sehr schlechtes Orientierungsvermögen...)

die Sonne ist wieder krass heute, aber immerhin besser als Regenwetter 
links von der Schneise führ ein Weg hinunter und ich stehe da und überlege, ob es wohl dort runtergeht oder links weiter, hier wäre ein Wegzeichen mal wieder schön...ich entscheide mich für links, und das stellt sich auch als richtig heraus


Aus Brombeergestrüpp schauen diese handtellergroßen weißen Blüten hervor, was ist das?????


Es geht weiter schön einsam durch Wald, bis ich von ferne das Rauschen von Straßenverkehr höre und weiß, jetzt nähere ich mich der mehrspurigen Camphauser Straße, die von der A623 hinunter in die Stadt führt, leider muss man da jetzt ein paar Hundert Meter entlang marschieren bis zur Fußgängerampel, die ich drücken muss, sonst wäre kein Hinüberkommen möglich (und habe das Gefühl, viele hasserfüllte Autofahreraugen folgen mir - kann aber auch Einbildung sein *g*)


die heutige Wegstrecke nähert sich dem Ende, da ist links die Saarlandhalle - ich denke daran zurück, dass ich hier vor mehreren Jahrzehnten mal Ike und Tina Turner gesehen habe...meine Fr... ist das lange her!


direkt gegenüber das halb abgerissene Ludwigsparkstadion, eine Art Saarbrücker "Flughafen-Berlin-Projekt"....explodierte Kosten, verschobene Termine, man kennt das 

Hier hatte - man kann es sich kaum noch vorstellen - 1954 ein WM-Qualifikationsspiel  
"Saarland gegen Deutschland" stattgefunden - das Saarland gehörte da kriegsbedingt noch nicht zur Bundesrepublik, sondern unterstand einem französischen Hochkommissar, erst 1956 erfolgte der Beitritt.
(Ich bin eigentlich gar nicht wirklich in Deutschland geboren...)


Von hier kommt man in die Ottweilerstraße, und ich passe nicht mehr richtig auf die Wegzeichen auf auf der Suche nach einer Bushaltestelle - latsche viel zu weit und fahre mit Bus und Saarbahn zurück nach Heinrichshaus zum dort geparkten Auto.

Stand der Dinge: von den 46,7 km des Weges habe ich (meine Hin- und Rückwege unberücksichtigt lassend) nun laut Wanderplan 31,8 km gelaufen - und freu mich auf den Rest des Weges.

Stadtrundweg Saarbrücken - Teil 8: vom Rodenhof zur Uni

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Ich fahre zuerst an die Stelle, wo ich beim Ende des letzten Teilstücks die Markierung verlor, wohl durch eigene Schuld, weil ich nur Augen hatte für die zu suchende Bushaltestelle.
Ich stelle dann fest, dass ich den Text im Wege-Prospekt etwas irreführend finde, dort steht:
An der Saarlandhalle vorbei biegen Sie links ab,  dann geradeaus bis zur Grülingstraße. Es geht rechts weiter bis zur Einmündung "Ottweiler Straße".

Direkt nach der Saarlandhalle steht man aber schon sofort in der Ottweilerstraße!
Ich fahre die Strecke erst mal - nach den Markierungen suchend - mit dem Auto ab und finde, es würde besser lauten:
nach der Saarlandhalle gehen Sie links durch die Ottweilerstraße bis zum Ende (und sie ist lang!), dann stoßen Sie automatisch auf die Grülingstraße.
 Ich sehe nun aber keinen Sinn darin, diese (langweilige) Straße hochzulaufen



  sondern parke hier genau gegenüber, wo sie endet, an der dicken Eiche, an der es dann in den Wald hineingeht




heute ist es irgendwie schweineheiß (32 Grad!), erst später lese ich:



Selbst hier auf dem Pfad (der wohl mal asphaltiert war, aber der Natur unterlag und etwas holprig zu laufen ist) ist es immer noch heiß - er ist auch nur kurz (leider)

dann trifft er auf eine Straße - gegenüber auf der Anhöhe sieht man einen Turm, die Sonne steht mir aber genau gegenüber, mir will kein Bild gelingen (auch nicht mit "Gegenlicht") und ich weiß mal wieder nicht, welcher das sein könnte...oder ist es am Ende der Schwarzenbergturm? Keine Ahnung...


Über google maps finde ich später heraus, es ist doch tatsächlich der per Luftlinie etwa 5 km entfernte Schwarzenbergturm, der auch noch ein Ziel des Stadtrundwegs ist!



von da aus geht man ein Stück links die Straße entlang, es gibt eine hohe Beton-Befestigungsmauer, auf der Mauereidechsen hin und her flitzen, ich verbringe geraume Zeit mit dem Versuch, auch nur eine einzige fotografisch zu erwischen, mit magerem Ergebnis  - aber dazu schreibe und zeige ich später noch was...

und dann kommt, worauf ich ein wenig gespannt war und mir etwas Nervenkitzel versprach: die lange Fußgänger-Hängebrücke unter der Autobahn - ich hatte den Wegebericht von Manuel Andrack zum Stadtrundweg gelesen, ich finde leider den öffentlichen Link dazu nicht mehr - und hatte mir die Brücke so geyerlaymäßig vorgestellt, mit Schwankungen und bisschen Abenteuergefühl...
okay, der Boden vibriert immerhin, wenn oben Autos drüber fahren - der Blick über die Riesengleisanlage des Güterbahnhofs hat aber auch was für sich!



am Ende der Brücke dann nach rechts, ein Stück die Straße entlang


am Krämersweg geht es dann gleich links wieder in den Wald hinein und schon nach wenigen Schritten entdecke ich - obwohl ich darauf vorbereitet war - doch mit Überraschung dieses schöne Plätzchen am Teich, von dem Andrack schrieb, er fand es zum Weinen schön - und das stimmt, alleine die Trauerweide ist ein herrlicher Anblick, ich lief zweimal hin und her unter ihrem Zweigevorhang und genoss es


ich bin wieder im Wald, es wird immer stiller, die Autobahngeräusche sind nur noch ein sehr entferntes Hintergrundrauschen und verschwinden bald ganz


der Weg verläuft links, man hat eine Art Kerbtal neben sich, bei weniger Trockenheit als derzeit läuft dort sicherlich ein Bach


der Weg führt (schnauf, es ist doch so heiß...) stetig hangaufwärts in mehreren Spitzkehren, ich bin mal wieder ohne Frühstück los und nutze die Bank da unten, das nachzuholen




Ich glaube, ich habe noch bei keiner bisherigen Strecke dieses Weges so viele Sitzgelegenheiten angetroffen, und das ist auch gut so, denn...


exakt beim Lesen dieser Wegweiser schießt plötzlich der altbekannte Schmerz durch die linke Ferse... ich habe zum Glück die Salbe dabei und pausiere hier erst mal (während ich den Bericht schreibe, sind 4 Tage vergangen und es ist wieder etwas besser, aber der Arzt hatte wohl recht: man muss damit leben - damit scheiden aber auch alle größeren Wanderunternehmungen im bevorstehenden Urlaub schon mal aus *grrrr*)


Die Hütte, auf die ich nach einiger (dann schmerzfreier, zum Glück...) Strecke stoße, liegt "normalerweise" an einer Quelle mit einem kleinen Bachlauf, sehr schön, aber nun ist alles total ausgetrocknet - hier könnte man schön feiern


hier läuft sonst wohl der Bach durch - zum Getränke-Kaltstellen und fürs Kinderamüsement :-)




Wegen der starken Sonne ist es nicht zu erkennen, aber da vorne ist ein großer Zaun, und da fällt es mir auch wie Schuppen von den Augen, schon bevor ich die Tafel links lese: ich bin oberhalb des Wildparks angekommen! Nun weiß ich wieder, wo ich bin...ich habs ja nicht so mit Orientierung



Der Weg streift den Park aber nur, ich mache auch keinen Abstecher, a) zu heiß und b) schon oft gesehen

es geht dann ein gutes Stück weiter durch den Wald, ich begegne einigen Kleingruppen, die offenbar Jobprobleme diskutieren, sie sind wohl von der Uni, der ich mich jetzt langsam nähere

Und hier ist auch Stein Nr. 6 (von 7) dieser Wegstrecke, er ist ein Ersatz für den früheren Stein von 1534 und markiert die Grenzen von St. Johann, Dudweiler und Scheidt 
Im Winter 2014 fühlten sich irgendwelche Trottel tatsächlich bemüßigt, ihren Vandalismusdrang an ihm auszutoben, nun steht er aber wieder in altem Glanz - ich werde sowas nie verstehen... 
man läuft oder fährt (mit Rad) extra in den Wald, um etwas kaputt zu machen? Wie kaputt muss man da selber sein...


und da lugen auch schon die ersten Gebäude der Uni, die so schön mitten im Wald liegt und doch nur knapp von der City entfernt ist, durch das Grün


Der Weg führt in komischen Mäandern an der Zubringerstraße quasi nochmal zurück, um dann durch eine Unterführung ins Unigelände zu münden


Am Wegesrand strahlen mich perfekte Wicken-Schönheiten an



da geht es runter zum Zielpunkt "Mensa"


Und den Mörder-Betonbau finde ich immer noch genauso grässlich wie vor viereinhalb (seufz...) Jahrzehnten, wo ich hier auch herumlief und mein Diplom machte - ich nutze aber gerne die Toiletten in dem Klotz - und frage mich, ob immer noch der Salat vom Ausgabepersonal von Hand auf die Teller geklatscht wird - das hat mich früher so geekelt, sie trugen zwar Plastikhandschuhe, aber das sah für mich voll gruselig aus, wenn sie da mit den Fingern in einen Riesenpott Krautsalat langten und diesen dann auf die Teller flatschten...brrr


DAMIT hatte ich nicht gerechnet! Nach all der Zeit gibt es doch immer noch diese Säule im Eingangsbereich mit den Angebots- und Suchzetteln! Und auch mit den Abreiß-Telefonschnipseln wie kleine Schürzchen untendran - ich dachte, das würde heute alles digital ablaufen, das hat mich echt gerührt und in meine Jugendzeit zurückgebeamt - heute laufe ich mit meinem Wanderrucksack und meinen Lebensjahrzehnten hier aber wie ein Alien herum


Ich finde nach einiger Suche (das Gelände ist sowas von groß und es gibt dermaßen viele neue Gebäude, ich war schon ewig nicht mehr hier) das Busterminal und fahre zurück in die Stadt und von dort zu meinem Auto auf den Rodenhof

Und hier noch eine Collage der Tiere, die mir auf diesem Weg begegneten, alle habe ich selber fotografieren können, aber meine Bilder sind so miserabel, da habe ich mir bei Pixelio jeweils ein besseres Exemplar herausgesucht und dazugesellt:

die vielen Mauereidechsen vor der Johannisbrücke, eine sehr coole Ringeltaube, die geraume Zeit in aller Ruhe vor mir auf dem Weg herumlief, sowie ein schöner Buntspecht!



Quellenangabe ist Pflicht, also:
Buntspecht von von Gabriela Neumeier_pixelio.de
Eidechse von Ulfried Vogt_pixelio.de
Ringeltaube von Frank Hollenbach_pixelio.de

Und nun habe ich fast 40 km des Weges geschafft, aber die nächsten Tage ist schlechtes Wetter angesagt, und ich muss für das Reststück auf Sonne warten, denn die Besteigung des Schwarzenbergturms, der an dieser Strecke liegt, würde sonst wenig Sinn machen. Außerdem sollte ich dem Fuß wohl etwas Ruhe gönnen.

Tagesausflug "Bitche, Meisenthal und Sarreguemines"

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An diesem Bus-Tagesausflug habe ich schon am 13.8.17 teilgenommen,da ich aber jetzt erst den Bericht darüber schreibe, fehlt mir die Lust, Details anzugeben - aber immerhin habe ich ja z.B. in Saargemünd (Sarreguemines) die entsprechenden Infotafeln fotografiert, sodass Interessierte sich doch ein Bild machen könn(t)en

1. Station 
Bitche/France (wobei ich immer denke, welche Lacher Franzosen in USA ernten werden, wenn sie diese Stadt als Wohnort angeben...)
Leider regnete es und war total diesig, und da ich hier schon einige Male war, verzichtete ich auf den Rundgang um die Zitadelle, den Garten am Fuß habe ich aber genossen, es gab wieder Neues anzuschauen, hier war ich in den letzten Jahren schon öfter:







2. Halt war dann Meisenthal, eine ehemalige Hochburg der Glasherstellung, mit Filmvorführung, persönlicher Führung, Glasblas-Demonstration und einem Museum
(der Glasbläser sprach Französisch, auf dem linken unteren Foto demonstrierte er, wie die Blase zerbricht, wenn man was falsch macht, das war kein Versehen)



3. Ziel Saargemünd (Sarreguemines), früher ganz im Zeichen der Porzellanherstellung stehend, wir sahen einen Brennofen, das Casino der Porzellanmanufaktur und eine sehr schöne ehemalige Arbeitersiedlung, übrigens war jedes dieser Häuser immer für 4 Familien 







Und dann noch ein ungewöhnlicher Vorfall, den ich aber nicht vorenthalten will: beim Warten auf den Bus meinte dieser junge Franzose, seinen Begleitern (und uns???) durch diese Aktion imponieren zu müssen :-)))
(er machte das minutenlang..)



Eigentlich war geplant, in dieser Stadt den ortstypischen Flammkuchen essen zu gehen, das Restaurant hatte aber geschlossen;

so fuhren wir wieder rüber nach Deutschland, um an der Güdinger Schleuse in Saarbrücken (massenhaft Gänse und Enten hier) in der "Wilden Ente" zu futtern
die Gänse waren allerdings regelrecht aggressiv und forderten Futter ein, das wir aber nicht dabeihatten, es sind um die 80-90 Tiere, da kann einem schon mal bange werden

Füttern verboten

so, das war's :-)




Eifelurlaub - Tag 1 - (ein wenig) Mayen und Bettruhe

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Tag 1 - 9.9.17
Es ist 8 Uhr morgens und ich schaue aus dem  Küchenfenster der goldigen kleinen Ferienwohnung auf einen bewaldeten Hang, was schön wäre, wenn es nicht Bindfäden regnen würde...

Meinen Morgentee habe ich fast ausgetrunken und stelle mir die Frage, ob ich den als Regentag angekündigten Samstag lesend im Bett verbringe oder trotz des miesen Wetters eine Unternehmung plane.
Auf den hübschen Ort Monreal (nur 800 Einwohner!) hatte ich mich gefreut, aber möchte ich einen ersten Erkundungsgang nicht lieber bei Sonnenschein machen? Bei Regen sieht doch alles trist aus...nein, das verschiebe ich.

In dem nahegelegenen Mayen ist heute sogenanntes "Stein- und Burgfest" und ich fahre dort hin, auf dem Weg klart es auf und ich halte extra in einer Art Parkbucht in einer Kurve, um den vor mir liegenden Ort zu fotografieren




In Mayen gibt es viele kleine Baustellen und mein Navi und ich verzweifeln...endlich gebe ich die Sucherei nach dem Marktplatz auf und biege fix ins nächstgelegene Parkhaus ein, und siehe da: es liegt fast genau am Markt und auch genau gegenüber der Genovevaburg, die ich eigentlich auf einem Berg vermutet hatte, aber sie liegt mitten in der Stadt




Den Markt laufe ich einmal ab, es ist mehr ein Jahrmarkt mit Verkaufsständen, wie man sie überall findet, und ich verliere rasch die Lust



Und dann wird mir plötzlich seltsam, ich habe heiß und kalt zusammen, bin auf einmal unglaublich müde und würde mich am liebsten da aufs Pflaster legen und sehne mich nur nach einem Bett, gehe langsam in Richtung Parkhaus, und kaum fahre ich da wieder aus, beginnt ein Super-Platzregen, insofern kam dieser merkwürdige Anfall gar nicht so unrecht ... ich vermute, ich brüte etwas aus, da hilft bei mir meist rasche Bettruhe.

Zuhause (also in der FeWo) bin ich dann auch wirklich gleich ins Bett, wo ich Stunden verbracht habe, am Abend ging es mir dann wieder besser, allerdings war das Wetter so geblieben:
(Blick aus dem vorderen Fenster mit der Burg von Monreal im Hintergrund)





Eifelurlaub - Tag 2 - Monreal

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Tag 2 - 10.9.17
Ich fühl mich wieder (fast) gut, fein!
Wettervorhersage: Niederschlag 0%, Temperaturen 10 - 17 Grad
Das bedeutet: heute kann ich mich zu einer Erkundungstour durch Monreal aufmachen - vorher suche ich noch im Internet den Zuweg zu Fuß zur Burg, als ich gestern mit dem Auto unterwegs war, fand ich noch nicht mal einen Hinweis.

Monreal - an der Elz entlang zum "Stellwerk"

Hinter dem Haus läuft gleich der Bach Elz, ich gehe erst mal nach links Richtung Bahnhof, weil das so romantisch aussieht mit dem schmalen Weg, dem Bachlauf und den Laternen 


der "Bahnhof" ist dann auch so winzig wie dieser Zuweg, nicht mehr als eine handelsübliche Bushaltestelle, aber daneben steht ein interessanter alter Waggon! Und gerade fährt hintendran ein moderner Zug los - alt und neu auf einem Bild


 Früher besaß der Bahnhof aber wohl eine größere Bedeutung, denn gleich daneben ist das schöne Restaurant "Stellwerk" (das übrigens keine Speisekarte aushängen hat..)


Ich gehe weiter in dieser Richtung, unterwegs lerne ich noch etwas dazu, nämlich was eine Sohlengleite ist, wer weiß, vielleicht kommt mal so eine Quizfrage?

Die Elz wurde hier von einem Wehr befreit und stattdessen diese fischfreundlichen Rampen gebaut

Monreal - der historische Ortskern

Ich kehre um und gehe dem Hinweisschild am Elzer Weg Richtung "Historischer Ortskern" nach, er führt hinter den Gärten der Häuser an der Hauptstraße vorbei mit Blick auf die Löwenburg und die Philippsburg (die kleinere links, sie ist allerdings leider derzeit eingerüstet)


Und dann kann ich den Fotoapparat gar nicht mehr wegpacken...der Ort ist sowas von schön und bietet dermaßen viele Fotomotive, an den Häusern und den 3 Brücken und den ehemaligen Wehrtürmen hängen auch jeweils dezente Infotafeln, ich werde hier sicher nochmals durchlaufen und staunen, den Marktplatz kann ich sowieso nicht knipsen, denn hier ist Musikfest und ein Riesenfestzelt verdeckt alles, bevor ich Informatives zu den einzelnen Gebäuden schreibe, mache ich lieber nur unkommentierte Collagen, sonst wird es viel zu viel
(dazwischen stehen auch immer mal modernere Gebäude, das will ich nicht unerwähnt lassen)






ein Haus ist leider zweimal drauf...aber das lasse ich jetzt so....



 Monreal - die Burgen

Vor lauter Begeisterung über den schönen Ortskern habe ich den richtigen Weghinweis für den Aufstieg zu den Burgen verpasst, das hier wäre er gewesen:





stattdessen folgte ich - was für mich noch zu einem Abenteuer werden sollte - dieser Treppe "zur Burg"


es geht steil und schmal nach oben, aber immerhin gibt es hier noch ein Geländer und der Weg ist geschottert





ich bin schon länger nicht mehr das, was man als "trittsicher" bezeichnen würde und ohne meinen Wanderstock wäre ich hier wahrscheinlich schon umgekehrt - denn ob dieser Zaun mich halten würde, wenn ich kippele???


ich komme zu einer Hütte mit schöner Aussicht etwa in der Mitte der Anhöhe und verschnaufe hier erst mal





beim Weitergehen wird mir aber immer mulmiger, der Weg ist nur noch ein Graspfad, das Gras ist nass von den Regentagen, und rechts geht es steil abwärts etwa 30-50 Meter hinunter...


und hier hat der Spaß für mich dann endgültig ein Ende, denn ich höre schon, was mein erwachsenster Sohn zu mir sagen würde, sollte ich hier den Halt verlieren... und ich bin alleine unterwegs und habe niemandem gesagt, wohin ich gehe, denn wer rechnet schon mit so einem riskanten Weg, nur einfach um zu einer Burg oberhalb eines Ortes zu kommen?


ich kehre also vernünftigerweise um, finde aber dann auch einen begehbareren Pfad rechts herum und nähere mich erleichtert der Löwenburg


den Turm kann man besteigen, ich setze mich aber erst mal und warte, bis meine Beine nicht mehr zittern ;-)







der Turm im Inneren ist auch nicht ganz ohne, denn es gibt natürlich keine Beleuchtung, und die schießschartenartigen Fensteröffnungen sind in großem Abstand, sodass man mehrere Stufen ganz im Dunkeln zu überwinden hat - aber was wäre das Leben ohne solche kleinen Abenteuer?



Wieder auf der Burganlage angekommen treffe ich ein niederländisches Paar und lasse mir den besseren Weg nach unten zeigen, der ist zwar auch steil und schmal, aber doch normal begehbar - und kürzer!



Monreal - "Arenz" am Malerwinkel

Am frühen Abend gönne ich mir dann einen Besuch im der Flammkuchen-Restaurant (nur bis 19 Uhr geöffnet), wunderschön gelegen direkt an der Enz, neben einer der Schiefer-Brücken und unterhalb des Hexenturms, ich setze mich mit einer der bereitgelegten Wolldecken über dem Schoß auf diese Bank vor der ehemaligen Scheune



 und habe beim Essen einen wunderbaren Blick in alle Richtungen


 
Und der Lauch-Flammkuchen mit Speck und Walnüssen und einem hauchdünnen Knusperboden bekommt Note 1!

 

Eifelurlaub - Tag 4 - Der Vulkanpfad

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Für heute war auch wieder Regen angesagt, ich verbummelte den Vormittag, aber irgendwann sagte ich mir "Sch.... drauf, egal ob es regnet oder nicht, ich will jetzt in die Natur raus!"

Da ich durch die lange Zwangspause so untrainiert bin und auch auf die Ferse weiterhin achten muss, wählte ich den 6,7 km langen Vulkanpfad bei Ettringen.


- die Markierung ist ausgezeichnet (Ausnahme: der Startpunkt)
- viele Rastmöglichkeiten
- sehr viel Information durch aufgestellte Tafeln

- die Warnungen bezüglich des Weges fand ich unnötig, er ist nicht schwierig oder riskant - auf der Seite Traumpfade wird hingewiesen und davon ließ ich mich beeindrucken:
"In dem Abschnitt „Aussicht Bellberg“ und „Siebenstubenweg“ gibt es einige schwierig zu begehende Bereiche. Bitte an diesen Stellen vorsichtig sein. Die Verlegung des Wegeverlaufs in diesem Bereich ist in Planung. (Stand: 01.06.2017)"

Ich habe mich deswegen leider etwas hetzen lassen, zumal ja jederzeit Regen angesagt war...

- warum zum Geier bekommt dieser wahnsinnig schöne und so besondere Weg beim Deutschen Wanderinstitut bloß schlappe 62 Punkte??? Ich würde ihm - im Vergleich mit all den anderen Premiumwegen, die ich schon ging, mindestens 75 geben!

Los ging es auf dem Parkplatz vor der Hochsimmerhalle in Ettringen, Kottenheimer Str. 31 (sie liegt ziemlich außerhalb des Ortes)

Dort gab es für mich kurze Verwirrung, da der Wegweiser schnurgerade links an der Halle vorbeiwies auf den Wald zu, dort ging es aber nicht weiter, sondern man muss die Straße überqueren... 



Der erste km geht stetig und teils auch stramm bergauf, aber das lohnt sich sowas von!

Nachdem man durch einen Teil Wohngebiet gegangen ist, wird der Weg schnell zu einem Rasenpfad bergauf, links hoch




und schon in der Hälfte des Weges hat man eine erstaunliche Sicht

Ob hier in der Gegend wohl immer so extrem der Wind geht? Mir reißt es während des Weges nur so die Strähnen aus der Haarspange, 5 mal muss ich neu aufstecken. Man meint, man wäre an der Nordsee..

da kommt der Gipfel in Sicht mit Bank und Infotafeln - von beidem gibt es ja erfreulich viele auf dem Weg! 



und dann der in der Beschreibung versprochene 360-Grad-Blick, fantastinös!


Ich halte mich hier aber nicht lange auf, zum einen flieg ich fast weg, zum anderen hab ich Bammel, an schwierigen Stellen vom Regen überrascht zu werden (da gehe ich ja noch davon aus, dass da Kletter- oder Absturzpassagen kommen werden)

Bild 1 zeigt den Blick vom ehemaligen Kraterrand 



und hier die anderen kleinen Kegelvulkane der Gegend


nun geht es gleich wieder stramm bergab über Pfade, erst dann kommt mal ein einigermaßen ebenes Stück an einem Maisfeld vorbei und an dem hier:

 ups, ist das mit dem Geländer da oben etwa mein Weg? Oi, dann kommt sicher jetzt das Problemstück, denke ich...




die "7 Stuben" sind Höhlen in den steingewordenen großen Lavafetzen, die hier erstarrt sind, und sie dienten im 2. Weltkrieg als Schutzräume für die Bevölkerung, dazu später noch eine Infotafel


überhaupt ist der Weg nach oben nur so gespickt mit Vulkan-Infos - willkommene Gelegenheit, immer mal kurz zu rasten zwischen dem Bergauf-Schnaufen







mit etwas Vorstellungskraft kann man sich diese erkalteten Lavafetzen wirklich noch rotglühend vorstellen


nach dieser Passage geht es noch etwas weiter nach oben, bis eine Sitzgruppe an einem Aussichtspunkt auftaucht, wo ich auch Rast mache



so ist gut speisen :-)


allerdings hat ein Scherzkeks Tisch und Bänke so hoch gemacht wie Barhocker, meine Füße kommen noch nicht mal bis auf die Querstange


aha, jetzt kommt dann wohl die Gefahrenstelle ... nee auch wieder nicht - da ist Stacheldraht vor dem Abgrund zum Steinbruch, da müsste man schon ein Vollhorst sein, um da drüber- oder durchzuklettern








es geht wieder abwärts, man quert später eine Straße und gelangt in das hochinteressanten Kottenheimer Winfeld, quasi ein Wald aus erstarrten Basaltsäulen, geschätzt 10 Meter hoch (?), das Gebiet ist größer, als ich vermutet hatte, nicht bloß die eine Wand, sondern man läuft einige hundert Meter immer wieder an solchen Vulkangebilden vorbei - ich finde es faszinierend! Sowas gibt es doch kaum auf einem anderen Wanderweg!



eine der zahlreichen Infotafeln klärt auf, dass daraus früher ideale Mühlsteine gemacht wurden, die überregional Verbreitung fanden wegen ihrer hohen Qualität 

etwas später kommt man an einem Hinweisschild auf eine Hütte vorbei, da steht zwar 0,1 km, aber sind gerade mal vielleicht 30 Meter! Da hocke ich mich auch noch ein wenig zum Genießen rein, da geht wenigstens nicht dieser scharfe Wind. 



 danach ist der Weg auf den letzten 2 km eher ereignislos, mal schmale, mal breite Wege durch Wald, allerdings erwischt mich bei Restkilometer 1,7 dann doch noch der Regen! Mist...

Ein steinreiches Bachbett


Und die Quelle Hartborn, wo ich lerne, dass ein "Säuerling" Mineralwasser mit einer bestimmten Mineralzusammensetzung ist - es reizt mich, davon zu probieren, aber ich traue mich dann doch nicht, könnte ja echt richtig sauer sein...

 
 Ein unbedingt empfehlenswerter Weg!

Eifelurlaub Tag 6 - Mayen: Vulcania, Grubenfeld und unterirdisches Schiefermuseum

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Nach zwei Faulenzertagen an Tag 3 und 5 hatte ich heute viel vor:

- Das Museum Vulcania in Mayen
- das sich dort anschließende Grubenfeld, wo seit 7000 Jahren Basalt abgebaut wurde
- das Schieferbergwerk unter der Genovevaburg

von den anhaltenden Regenmeldungen ließ ich mich nicht mehr beeindrucken, es fielen auch nur wenige Tropfen, aber der Wind ist immer noch höllisch! Nach dem Gang über das Grubenfeld musste ich sogar eine Schmerztablette nehmen, ich hatte Kopfweh davon bekommen, was bei mir sehr selten vorkommt. 
Immerhin hat der krasse Wind wohl die Regenwolken weggepustet, auch gut.

Vulcania Museum Mayen

(eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen: bloß jeweils 3 Fotos zu jeder Sehenswürdigkeit, damit meine Posts nicht so lange werden, vergesst es....)

Die Fahnen am Museum, das auf einer leichten Anhöhe über der Stadt liegt, knattern dass es knallt


An der Museumstüre hängt ein Schild "bitte klopfen", daraufhin kommt dann eine Mitarbeiterin hergeeilt und erklärt, wenn sie die Türe offen lassen, pustet ihnen der Wind alles weg

Ich löse eine Kombikarte für 9 Euro, die mich berechtigt, auch das Schieferbergwerk zu besuchen.
Dann stöbere ich - ich bin die einzigste Besucherin - im Museum herum (auf das ich erst gar nicht rechte Lust hatte, das Grubenfeld schien mir interessanter, aber das Museum hat mich dann doch in seinen Bann gebracht, echt sehenswert)

Die Steinbrucharbeiter brauchten kein Fitnessstudio .... Sixpack war bei dieser Arbeit inbegriffen:



Es war laut und gefährlich, in der Nähe des "Göpels" zu arbeiten, das Museum enthält eine Nachbildung, aus der 2. Etage ragt der Göpelarm mit dem schweren Stein dran


Aus dem Leben der "Layer" (Lay=Felsen, Stein)







Und dann lasse ich meinem inneren Kind freien Lauf, als dieses Klassenzimmer einen Test mit 10 Fragen anbietet, da muss ich einfach mitmachen und setze mich auf eins der kleinen Stühlchen


 
man hat 4 Antwortmöglichkeiten, und ich erreiche 9 von 10 Punkten und kann mir dieses Steinhauer-Zertifikat ausdrucken lassen 


ich reibe noch ein wenig Getreide wie eine Steinzeitfrau

und lerne, wozu diese napoleonshutförmigen Steine dienten: sie wurden mit der Spitze nach unten eingegraben um beim Reiben besseren Halt zu haben






Das Grubenfeld Mayen

(direkt neben dem Vulcanium)

Hier habe ich nur wenig fotografiert, da die Felsen sehr denen im Kottenheimer Winfeld gleichen, wo ich vorgestern war

das Gelände ist sehr weitläufig, und es gibt auch hier viele Erklärtafeln



Da unten liegt der "Silbersee", entstanden, weil man beim Abbau auf das Grundwasser stieß


Hier könnte ich hinuntersteigen in eine Höhle, in der es auch Fledermäuse gibt, aber mal ehrlich: welche Frau, die hier alleine hingeht, würde das tun? Ich jedenfalls nicht :-)
Es ist auch niemand sonst auf dem Gelände, nö, das lass ich mal...



das entging mir dann, ich habe nur das Erklärfoto geknipst


und Nicky schau mal, ich hab auch einen schildfressenden Baum gefunden auf diesem Gelände


  Ich gehe in Mayen was essen und danach hoch zur Genovevaburg, unterwegs ein wenig Mayen geknipst







 
Dann steige ich viele Treppen hinab zig-Meter unter die Burg, dort wurden im zweiten Weltkrieg von einer ortsansässigen Basaltabbaufirma Stollen gegraben als Schutzräume für die Bevölkerung, und das war dann auch bitter nötig, als Mayen Ende 1944/Anfang 1945 zu sagenhaften 90% im Bombenhagel zerstört wurde - unfassbar, wie es für die Menschen gewesen sein muss, in diesen Gängen auszuharren

in einem Vorraum wird man angewiesen, einen Helm zu nehmen (es gibt extra Einweg-Häubchen für drunter), und man soll eine dieser Gummijacken anziehen, weil es von oben tropft
 


ich stelle nach dem Probieren der 3. Jacke fest, dass die alle ordentlich möffen, ich halt den Geruch nicht aus und riskiere lieber, meine eigene Jacke beträufeln zu lassen..puh war das eklig!




Gerade als ich darüber nachdenke, wie und ob die Menschen im Krieg wohl hier unten die Bombeneinschläge wahrgenommen haben, da rumpelt und dröhnt es hier unten - ich frage mich, ob da irgendwo ein Zug drüber fährt? Aber nein, die Erklärung ist ganz anders:

es gibt eine Ecke mit drei Lorenwägelchen, die stehen vor einer Leinwand, drinnen sitzt ein Paar und wird ordentlich durchgerüttelt, denn vorne läuft ein Film ab wie die Lorenfahrt von Indiana Jones im ersten Teil, und der Ton ist auch ordentlich laut - kaum sind die beiden raus, steige ich natürlich ein und lasse mich auch durchschütteln, am Ende fliegt man quasi aus dem Schacht hinaus auf den Platz vor der Burg ;-)
(es gibt auch einen roten Notaus-Knopf für Angsthasen)




(ich kenne das zwar aus einem Freizeitpark, aber hier echt im Schacht ist es noch einen Ticken cooler)

Und später dann
fahre ich noch ins nahegelegene Ettringen, denn ich habe herausgefunden, dass es dort einen Turm auf einem "Berg" gibt, von dem aus man auch tolle Rundumsicht haben soll, ich finde keine Zufahrt und gehe in eine Bäckerei, wo mir geholfen wird, ich fahre dann schon mal bis zum Waldparkplatz, damit ich morgen oder übermorgen weiß, wo ich hin soll, den Rest muss man zu Fuß machen

Der Turm wurde übrigens nach einem Erdbeben (!!!) 1992 so schwer beschädigt, dass er gründlich renoviert werden musste

es dämmert schon etwas, der Schimmel auf der Weide am Parkplatz staunt mich an - und schon jetzt, wo das Tageslicht etwas zurückgeht, hat man eine tolle Aussicht


beim Runterfahren fällt mir auf einem Feld gegenüber der Straße eine Art schwarze Wand mit Löchern drin auf, da muss ich auch noch hin
offenbar auch vulkanischen Ursprungs, einige Meter hoch, kein Hinweisschild, auch später im Internet finde ich nichts dazu, das Gestein ist ganz porös und erinnert mich an Amaranthriegel

Genug für heute, und ob man es glaubt oder nicht: kaum gehe ich an der Fewo die Treppe zur Haustüre hoch, beginnt es zu regnen! Und regnet bis jetzt - Glück gehabt!


(und jetzt noch ein Test, ob ich einen Film einfügen kann, den ich auf dieser Straße zum Ettringen Turm mal versuchsweise gemacht habe:






Eifelurlaub Tag 7 - Der Wacholderweg

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Eigentlich wollte ich ja heute diesen kleinen Weg zum Hochsimmerturm machen und dort Rundumblick genießen und auch zum Schloss Bürresheim, das in der Nähe liegt.

Wetter war mal wieder sehr gemischt gemeldet, mit Regen immer wieder über den Tag verteilt, so dass die Planung eigentlich ganz vernünftig war, aber dann packte mich doch die Wanderlust und ich entschied mich spontan, einen Weg zu wagen - und zwar den 8,8 km langen Wacholderweg bei dem winzigen Ort Langscheid (100 Einwohner).

Ich google mal, ob ich Chancen hätte, dass die Heide auch noch schön pink blüht, wann ist denn deren Blütezeit? Ich lerne, August bis Anfang September, heute ist aber der 15.9. schon, ob ich da wohl noch Glück habe?

Der Weg wird beim Wanderinstitut mit 78 Punkten bewertet und als mittel eingestuft, und ich las vorsichtshalber mal noch andere Websiten dazu, u.a. die vom Schlenderer, und dort fand ich einen für mich sehr guten Tipp!
Den Weg nämlich nicht im Uhrzeiger gehen, so wie es vorgeschlagen ist, sondern entgegengesetzt, man hat nämlich bei der "Normalversion" am Ende einen fast 2 km langen permanenten Anstieg zu bewältigen, 264 Höhenmeter, während man bei umgekehrter Richtung am Anfang halt nur runtergeht und die Steigung sich dann zahm über 4 km moderat verteilt und die letzten knapp 3 dann fast eben, das habe ich so gemacht und war prima für mich!

Knappe 20 km von Monreal entfernt liegt der Ort auf einer Anhöhe, und die Wacholderhütte, der Startpunkt, ist sehr gut ausgezeichnet.
Ich erwarte bei "Hütte" so eine kleine, nach vorne offene, aber nein, die ist ja quasi wie eine alpine Berghütte!


 Ich marschiere los und bin noch keine 20 Meter von der Hütte weg, da beginnt es ordentlich zu gießen!
Ich haste zur Hütte zurück und stelle mich unter, und schaue den dicken Tropfen zu, wie sie pladdernd auf die Plastiktischdecken fallen, leider ist die Hütte heute geschlossen



es dauert eine Viertelstunde, dann hört es genauso abrupt auf wie es angefangen hat, und ich gehe optimistisch los.

So einen Wegbeginn hatte ich auch noch nicht, flankiert von Wacholderbüschen mit blauen und grauen Beeren, schön!
 Das sind dann wohl die Beeren für den gleichnamigen Schnaps (den ich verschmähe)

Viel Aussicht hat man nicht auf den ersten, ich sag mal, 6 Kilometer, aber dafür ist der Wald richtig schön, sehr grün, sehr saftig irgendwie, so richtig urig.






Auf diesem Stück geraden Wegs zwischen Tannen raschelt es plötzlich links von mir

Und da steht ein Reh! Es läuft nicht weg, es schaut mich unverwandt an, bestimmt 20 Sekunden, ich mache mehrere Fotos, es ist natürlich schon ungefähr 50 Meter weit weg und zwischen den Bäumen schwer zu fokussieren, aber bin berührt, wie es mich da die ganze Zeit taxiert, irgendwie fragend...

dann entscheidet es sich doch zur Flucht und husch...

und gleich darauf kracht es rechts vom Weg auch in den trockenen Zweigen am Boden, und ich sehe ein weiteres flüchtendes Reh, allerdings bloß seinen Reh-Po und die hochgezogenen Hinterläufe :-)
das war wohl sein Kamerad, ich hoffe, die beiden haben wieder zusammengefunden

Ich muss übrigens dauernd stehenbleiben, weil es hier so dermaßen viele und verschiedene Pilze gibt! Nur einen Teil habe ich fotografiert, nur was am Wegrand stand, aber rundum war der Wald gespickt damit, besonders fasziniert hat mich der knallgelborange Korallenpilz! Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt, musste erst zuhause nachschauen


jetzt bin ich unten im Nettetal angekommen, der Bach und die Vogelstimmen sind das einzige, was hier zu hören ist

 Und doch mal ein wenig Aussicht auf gegenüberliegende Kuppen

 Ich raste aber nicht, mein Ziel ist, mindestens 2/3 des Weges gegangen zu sein, bevor ich mich irgendwo niederlasse, ich schätze meine Kondition immer noch als miserabel ein und will lieber nahe dem Ziel sein, falls es doch noch regnet.
An einer Weggabelung muss man etwas aufpassen, denn rechts geht es zu einem anderen Wanderweg, dem Bergheidenweg, ist aber super ausgezeichnet, wie überhaupt der komplette Weg mustergültig beschildert ist.

 Man betritt den Wald auf eigene Gefahr, das hier kann erst vor kurzem passiert sein, das gesplitterte Holz ist noch ganz hell, die Blätter am gestürzten Baum noch frisch und grün
Und dann staune ich: meine reguläre Wandergeschwindigkeit beträgt (leider nur) 2,5 km pro Stunde, wohl weil ich auch so oft stehenbleibe und schaue und knipse, und weil ich am Berg einfach öfter verschnaufen muss;
aber hier habe ich ja trotz Steigung auf den vorangegangenen 3 km für mich sehr gute 2,75 km pro Stunde geschafft! Und den Schnitt halte ich am Ende auch, also kann ich so lahm ja nicht sein, wenn ich genau 3 Stunden für den Weg gebraucht habe, so wie es für den Durchschnittswanderer auch angegeben ist.



Die hab ich gegessen, würden ja sonst nur verkommen..

Da erkenne ich auf Anhieb "Der Schrei" von Edvard Munch


 Nun verlässt man das lange Waldstück und der Weg ändert ab jetzt sein Gesicht
Eine Wiese voller Glockenblumen


Die Spannung steigt, ich nähere mich der Wacholderheide - ob sie noch blühen, die Erikas? Ja ja ja! Ist das schön!!!








Dann geht es zwischen Wiesen und Waldstücken auf einem Asphaltweg zurück



Kein einziger Regentropfen mehr auf der ganzen Strecke! Wer glaubt schon an Wettervorhersagen :-)

Gehzeit: von 11.45 bis 15.15  Uhr, inkl. einer halbstündigen Futter-Pause

******

Auf dem Heimweg lockt mich noch ein Hinweisschild auf "Waldsee Rieden", das muss ich mir gleich mal anschauen und fahre einen Umweg, und finde eine Ferienhaussiedlung, eigentlich hatte ich mir so einen stillen, dunklen Waldsee vorgestellt, aber okay, da zu wohnen ist sicher hübsch! Und gar nicht mal so teuer wie ich dachte, fand ich später



Am Wegesrand ein weiteres mögliches künftiges Exkursionsziel: Schloss Bürresheim




Eifelurlaub Tag 8 - Café Plüsch, Laacher Vulkansee und ein "Fundstück" auf dem Rückweg

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Ich schwimme sehr gerne in Badeseen und Flüssen (empfehlenswertes Flussbad: Leutershausen in Franken - back to the Fifties - richtig cool, zuletzt in 2014 dort geschwommen)

In der Hoffnung auf einen ähnlich warmen und sonnigen September wie letztes Jahr hatte ich mir schon diverse Badeseen in der Gegend hier ausgesucht - in einem Maar (Vulkansee) zu schwimmen, in dem Wissen, da war (oder ist?) ein Vulkan darunter, ist doch auch mal was für den anderen Geschmack und hätte mich gereizt.

Bei Temperaturen von unter 10 Grad am Morgen ist mir darauf allerdings die Lust vergangen - aber wenigstens sehen wollte ich einen, den größten immerhin, den Laacher See (der gar kein Maar ist...aber dazu später)

Aber zuerst mal zum Café Plüsch: heute habe ich mir erstmals Frühstück außerhalb gegönnt, und in diesem schönen Café, das in Monreal in einer Seitenstraße liegt (und von wo man diese Aussicht auf die Burg hat) und sich in einem sehr alten Fachwerkhaus befindet, war ich bestens aufgehoben!





Von dort dann  an den Laacher See, eine wassergefüllte Caldera (d.h. eine Magmakammer ist eingestürzt und hat sich mit Wasser gefüllt) - beim Start in Monreal war noch strahlender Sonnenschein mit blauem Himmel und duftigen weißen Wolken, was sich unterwegs dann etwas änderte, und auch die ganzen Vögel auf der Leitung zeigen: der Herbst naht! Oder ist schon da...


Dort am Campingplatz bei Glees am Laacher See ist auch die Stelle, wo man schwimmen darf, es hat geregnet, als ich ankam und ich musste eine Jacke tragen, so kühl war es.


Kostenlos ist das Schwimmen allerdings nicht, wie ich feststellen musste, Eintritt 4 Euro - ganz schön happig find ich. Aber wenn ich nächstes Jahr die Möglichkeit habe, will ich doch hin. 


Die Liegewiese hat immerhin Duschen und auch Wetterwarnungen mit Flaggen, das Schild müsste allerdings zuerst mal eingehend studiert werden, außerdem bräuchte ich solche Plastik-Schwimmschuhe, denn da sind ne Menge Wasserpflanzen am Rand, da gruselt mich, wenn ich auf die treten muss


Wegen einer gesperrten Straße musste ich um den halben See kurven, bis ich am Kloster Maria Laach ankam, da geht es sehr touristisch zu, Parkplätze mit Schrankenwärter und Parkgebühr, ganze Busladungen Besucher etc.pp.
Bis man zum Kloster kommt, wird man erst mal am Hofladen, einer Wurstbude, Andenkenladen, 2 Gaststätten und einer Buchhandlung vorbeigeleitet. 




In einer kleinen Seitenkapelle habe ich eine Kerze für meine Lieben, für die lebenden und die toten, gestiftet und innegehalten.

Absolut sehenswert ist die Klostergärtnerei, die ist sehr groß, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich, hier eine kleine Auswahl
 



Dann entdeckte ich diesen Korb mit "Gestrüpp"
 Ich habe mir so eine "Auferstehungspflanze" gekauft und in der Wohnung gleich ausprobiert, Bild 2 zeigt sie 30 Minuten nach dem Begießen mit warmem Wasser, Bild 3 am nächsten Morgen




Ich bummele noch ein wenig am See herum, als es wieder zuläuft, kehre ich zum Auto zurück.

Das Restaurant war mir zu teuer und zu fein, an der Gaststätte hing ein Schild "geschlossene Gesellschaft", aber ich hatte Huuunger, also gab es das einzige Warme, was verfügbar war: Currywurst vor dem Bio-Hofladen

Die Wingertsbergwand

Da es nun wieder zu tropfen anfing, machte ich mich doch mal auf den Heimweg, aber wie schon so oft fiel mein Blick auf so ein Schild, das auf eine Sehenswürdigkeit hinweist.
Hm, sowas lockt mich immer, trotz Recherchen vor dem Urlaub war mir diese "Wand" noch nicht begegnet, ich biege dort ein (Regen hat wieder aufgehört) und fahre zwischen Wiesen und einem Wall, wo alle paar Meter Verbotsschilder und Hinweise auf Sprengungen stehen - es wird mal wieder abenteuerlich - hoffentlich kommt mir da kein LKW entgegen...



Und dann komme ich an und sehe, das war mal wieder die richtige Entscheidung: ich stehe gegenüber einer riesigen Wand mit Schichtungen, die die Auswirkungen der Vulkanausbrüche hier abbilden, ich bin gefesselt.
Geologie wäre auch eines meiner bevorzugten Studienfächer gewesen, hätte ich mich nicht für ein anderes entscheiden müssen, das auf jeden Fall mehr Anstellungschancen bot.
Um die Größenverhältnisse zu veranschaulichen, habe ich auf einen Stein meine Handtasche gestellt- die Wand ist bis zu 60 Meter hoch und mehrere hundert Meter lang!
Sie ist ein steinernes Dokument des Ausbruchs des nahegelegenen Laacher-See-Vulkans vor ca. 12.900 Jahren.
Dieser war der gewaltigste Vulkanausbruch der jüngeren Erdgeschichte in Mitteleuropa  und zog sich über mehrere Monate hin, und diese Schichten zeigen den Geologen den Verlauf, und es geht unterhalb der Position, wo man steht, auch noch weiter runter in die Tiefe








Ich treibe mich hier (kein Mensch weit und breit) eine ganze Zeitlang fasziniert herum, als ich wieder am Auto ankomme, juckt es mich doch, mal diesen Wall mit den Warnschildern da wenigstens teilweise hochzukrabbeln um zu sehen, wovor denn hier ständig so gewarnt wird....es ist sehr steil und ich komme nicht ganz hoch, mache aber mit hochgerecktem Arm ein paar Bilder und sehe erst auf dem Apparat, was da unten liegt, ein riesiger Steinbruch und dahinter eine weite Sicht ins Land hinein.



Eifelurlaub Tag 9: Booser Doppelmaartour mit Lavabomben und Eifelturm

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Eifelturm - nicht Eiffelturm... (gut gewählter Name!)

Zur Bezeichnung Doppelmaar: eins der Maare ist ein Trockenmaar, aber ein zweites (auch als Booser Weiher bezeichnet) ist noch als solches erkennbar, ich bin den Weg gestern am 17.9. gegangen bei prächtigem Wetter.
Es gibt zwei Angaben zur Länge, einmal 9,1 und einmal 9,6 km, wobei ich davon ausgehe, dass die zweite richtiger ist, da sie wohl die beiden Abstecher am Weg mit berücksichtigt.

da sind die beiden Maare auf einer Infotafel am Parkplatz dargestellt


Blick auf Boos, auf den ersten 2 km stehen gleich 5 Bänke


Erste, hochinteressante und nie gesehene Attraktion am Wegesrand (im Hintergrund schon der "Eifelturm") sind die deutlich sichtbaren Einschläge der Lavabomben am Aufschnitt dieser Wand


 Blöcke wurden beim Vulkanausbruch herausgeschleudert und schlugen in tiefere Erdschichten ein, wie hier prima zu sehen ist - man hätte nicht dabeisein mögen :-)

 nächster unbedingter Abstecher zum Eifelturm

was ich nicht vermutet hätte: der Turm wurde am Boden liegend zusammengebaut, und dann mit Kränen aufgerichtet, 25 Meter hoch auf einem Betonfundament - beeindruckend auch die drei mächtigen Stämme an den Ecken


für die 125 Stufen ließ ich meinen Rucksack vertrauensvoll unten auf der Bank liegen, von hier oben ist er nur noch ein roter Punkt


Ich habe hier einen Film gemacht über die 360 Grad-Rundumsicht, aber leider ist die Datei zu groß, um hochgeladen zu werden, daher "nur" Fotos




hier sieht man übrigens die Nürburg (daneben liegt unsichtbar der Nürburgring), der kleine Pickel auf der höchsten Erhebung, später kommt man ihr beim Wandern noch etwas näher



Wenn man genau hinschaut, sieht man auf diesem Foto das wassergefüllte Maar:



Kurz bevor der Weg später in den Wald abbiegt, sehe ich vier Wanderer an diesem Kasten herumfuhrwerken, ich bleibe stehen um zu schauen, was die da machen, sie rufen mich herbei und zeigen mir, dass das quasi eine Honig-Verkaufsstelle auf Vertrauensbasis ist, ein Imker aus der Region hat ihn hier aufgestellt, man soll kein Bargeld einlegen, sondern überweisen, was man für richtig hält


Kastanienhonig habe ich noch nie gesehen, den nehme ich mit, ebenso wie den weißen cremigen, ich kenne zuhause jemanden, der den sicher in kürzester Zeit vertilgen wird.. (mittlerweile habe ich auch bereits bezahlt und mit dem Imker Kontakt aufgenommen, ob er auch Honig versendet, ja macht er, ich kann mir vorstellen, noch was nachzubestellen, beide Sorten sind nämlich köstlich)


Der Weg im Nitzbachtal führt nur oberhalb des Baches vorbei, ich muss den natürlich sehen und gehe die Böschung runter


Nun führt der Weg nach einem langen Waldstück über ein großes üppiges Wiesengebiet



Kurz bevor man eine Straße überqueren muss, wundere ich mich über diese beiden Bäumchen, einen deutschen und einen japanischen Kirschbaum, sie kommen mir vor wie Gedenkstätten, es gibt einen Zettel mit japanischem Text sowie Tafeln mit dem Datum 23.10.2010, denen aber nichts Konkretes zu entnehmen ist, später recherchiere ich und finde heraus, dass hier ein Test-Chefingenieur von Toyota tödlich verunglückte und dem seine Kollegen hier eine Erinnerungsstätte errichteten, die bis heute gepflegt wird, sie liegt genau gegenüber vom Booser Maar 

(wer sich für mehr interessiert: Hiromu Naruse )





An einem Zuweg zum Weiher ist ein großes versperrtes Tor mit einem Briefkasten! Da scheint jemand zu wohnen - das muss ich sehen... man geht eine weite Schleife um das Maar herum, so dass man sehen sollte, ob es da ein richtiges Haus gibt

und ja, da ist es! Das ist mein Traumhaus! So könnte ich mir gut meinen Lebensabend vorstellen, vor der Haustüre ein Steg zu einem kleinen See (Peter Fox - Das Haus am Seeeheee) - ich will das haben!
Nicht zu weit abgelegen vom nächsten Ort, eine Straße in der Nähe, also gut erreichbar, und trotzdem so einsam mitten in Wiesen und Wäldern, weit und breit in der Runde ist kein anderes Haus - einfach traumhaft!



Eigentlich wollte ich ja keine Pilze mehr knipsen....hier gab es auch wieder sehr viele - aber diese hier waren einfach zu lustig da in der Baumspalte



Ich beschließe die Wanderung mit dem Wunsch nach einem Lottogewinn, um dem Besitzer ein "Angebot zu machen, das er nicht ausschlagen kann" - und mit diesem herrlichen Wolkenhimmel


Eifelurlaub Tag 10: Die Römerwarte Mayen

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Auf einer Anhöhe über Mayen sieht man weithin ein Holzgebäude stehen, das war am 18.9. mein Ziel.

Es ist die teilweise Nachbildung einer ehemaligen Römer-Wachstation, und man hat von ihr weiten Blick ins Land. Sie wurde vor 1700 Jahren gebraucht gegen die Angriffe der Germanen.

Sie ist oben auf der Kuppe eines Schieferberges errichtet, und auch ein Teil der ehemaligen Mauerbefestigung wurde wieder aufgebaut. Leider waren die Holzteile an der Mauer gestern teilweise beschädigt, so dass der Zugang gesperrt war.



Natürlich sind auch die Stufen dort hinauf aus Schiefer


so ein Gebäude stand oben auf der Bergspitze mit Rundumblick für die Wächter, darunter und drumherum war dann aber auch noch eine richtige kleine Siedlung sowie eine massive Befestigungsmauer




den Boden hat man herausgelassen damit zu sehen ist, wie massiv der Schiefer an dieser Stelle ist



Hier ist es jetzt windig und war es sicher auch um 300 n. Chr., daher waren die hier Stationierten sicher froh über den Luxus der Fußbodenheizung


unterhalb des großen Wachgebäudes gab es, wie oben schon erwähnt, noch mehrere Wirtschafts- und Wohngebäude, deren Fundamente man fand


Blick aus der Wachstation auf den rekonstruierten Befestigungsteil

Allerdings will ich nicht verhehlen, dass direkt rechts daneben die vielbefahrene Umgehungsstraße brummt



Linkerhand von der Wachstation befindet sich auch heute noch ein Schiefersteinbruch


Blick von der Mauer hoch zum Wachgebäude



Eifelurlaub Tag 11: Lava-Dome und Lavakeller Mendig, Kaskaden Plaidt-Saffig

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Heute ist mein vorletzter Tag hier...und das Wetter ist wie im April - daher habe ich was indoormäßiges geplant

Lavakeller Mendig(Tickets im Lava-Dome Mendig)

Hm - ich versuche mich davon zu lösen, wie sehr ich mich hier geärgert bzw. geängstigt habe...fällt mir gar nicht leicht, hier einen relativ neutralen Beitrag zu schreiben, ich versuchs aber.

Ich ging da ganz unvoreingenommen ran, Höhlen oder so (sofern ich nicht durch Röhren kriechen soll) machen mir nix aus.
Einzige Führung heute um 13.30 Uhr, sammeln vor dem Eingang des Lava-Domes (warum der so heißt, ist Käse, find ich, es ist ein ganz stinknormales zweistöckiges Gebäude...).

Mit mir warten da etwa 40 Leute, es gibt zwei Führer, beides ältere Herren, beim Aufteilen der Gruppen merke ich, dass der eine ziemlich nuschelt, also schmuggele ich mich in die andere. Aber Pech gehabt, der zweite nette Herr ist auch nur zu 80 % verständlich, wie ich später merken muss.
Wir latschen ca. 200 Meter zum Eingang der Keller, es geht 30 Meter in die Tiefe (man kann wählen Treppe oder Aufzug) und unten geht dann der Vortrag los. 
Soweit so gut, wäre da nicht 10 Meter nebendran noch eine andere Gruppe, die beiden Führer blöken aber nichtsdestotrotz ihre Vorträge gegeneinander an, ich hab nicht besonders viel davon und finde es echt nervig. Es geht von Station zu Station, die ersten 10 Minuten immer im akustischen Wettstreit mit der anderen Gruppe. Und dafür hab ich nun so viel Geld bezahlt...

Immerhin sind wir dann irgendwann alleine, aber das wenige was da vom Vortragenden zu verstehen ist, ist nicht gerade vertrauenerweckend - da ist die Rede von Einstürzen, von herunterkommenden Steinen etc., und dann der Gipfel: an einer Stelle kommt Wasser aus der Decke gelaufen so wie etwa wenn man einen Wasserhahn aufdreht, normalerweise tropft es hier nur, ist ja üblich so.

Dabei würde ich mir jetzt noch nicht viel denken, würde der Führer nicht mehrfach sagen: "Das hab ich ja hier in all den Jahren noch nie erlebt, das ist ja seltsam, wo kommt dieses Wasser her, das hab ich noch nie erlebt" etc.pp.
Mir fällt dabei ein, dass er zuvor was vom Auslaufen des nahen Laacher Sees erzählte - ich frage ihn dann konkret, ob das nicht Anlass zur Besorgnis sei - er zögert einige Sekunden bevor er mit "nein" antwortet.
Ich hab jetzt echt keine Lust mehr (weil auch eigentlich alles gleich aussieht und ich sein Genuschel nicht verstehe und die Altmännerwitze mich auch nicht froh machen) und schaue mich nach Ausgangshinweisen um - es gibt aber keine! Seltsam, ist das nicht Vorschrift??? 

Ich harre also etwas entnervt aus, on top kommt dann noch der Hinweis auf eine geborstene Tragsäule und dass man da immer mal überprüfen müsse - endlich ist es vorbei und es geht zurück zum "Dome".
Hier zunächst dann mal die Fotos aus den Kellern, die zeitweise von 28 örtlichen Brauereien als Bierlager genutzt wurden.
Interessant war noch, dass er auf meine Frage hin, ob diese Keller so wie die "Sieben Stuben" (Lavahöhlen) auch im Krieg als Bunker genutzt wurden (was er bejahte) erzählte, dass im Winter (war es 1940?), als es oben 30 Grad minus war, die Leute sich hier kleine Hütten reinbauten, denn hier war es konstant 16 Grad, und sie lebten hier unten, bis es in Mendig wieder wärmer wurde.







das Bild hier drunter mit der Malerei auf der Wand ist - man glaubt es nicht - das ehemalige "Trauzimmer" - hier ist einer der Steine in der Decke locker (man sieht es auch auf anderen Bildern, alle Decken zeigen praktisch die Unterseiten von solchen erstarrten Lavasäulen) wurde und die "Kapelle" gesperrt wurde

hier eine geborstene Säule links und rechts davon eine Ersatz-Stützsäule 


Und das ist das neue Trauzimmer - angeblich stark frequentiert - für mich wär das nix, ich finds hässlich, aber ist ja Geschmackssache, wie alles

deutliches Beispiel für die Decken

 Anschließend dann der Lava-Dome, auf zwei Etagen viele Infos über Vulkane, auch viel zum Mitmachen (ich habe mittels Handkurbel Vulkane zum Speien gebracht und durch Druck auf einen Gummiball Blasen in Lava hochsteigen lassen, für mein bewahrtes kindliches Gemüt eine nette Abwechslung)
cool gemacht ist diese Vorführung, warum die aber "main show" heißen muss...gehts nicht auch auf deutsch?
Man sitzt auf sechseckigen Hockern (Nachbildung zu den Decken im Lavakeller), und schaut eine Art 3-D-Vorführung über den Vulkanausbruch des Laacher Sees, das ist richtig gut gemacht, es weht auch Wind und die Hocker vibrieren bei der Eruption



Als ich da ankomme, hat eine Vorführung gerade begonnen und ich warte halt, bis die Ampel grün wird, es kommen noch 3 weitere Besucher und warten mit
dann taucht ein Mitarbeiter auf und informiert uns, dass es noch ein paar Minuten länger dauert, weil eine Schulklasse angemeldet ist, wir können aber da trotzdem mit rein, das ist kein Problem, okay, wir warten also
als die Ampel dann grün ist, gehen wir 4 rein, kurze Zeit später taucht ein anderer Mitarbeiter auf und fragt uns im Schulmeisterton - ohne Begrüßung oder Höflichkeitsfloskel - "Wieso sind Sie noch hier drin?"
Ich antworte ihm passend...







So weit verteilte sich der Auswurf des Vulkans in Europa


Abschließend konstatiere ich für mich:

Den Eintrittspreis von 9,50 Euro als Kombi für Dome und Keller finde ich ziemlich übertrieben - 6,50 wären ja noch okay, aber so finde ich es im Vergleich zu anderen Attraktionen überzogen.

Danach sitze ich im Auto und überlege, was ich noch tun könnte, für andere Ziele ist es zu spät mit 16 Uhr, alles wie z.B. Schloss Bürresheim schließt schon um 17 Uhr...

Ich habe aber eine Liste bei mir, die ich mir schon zuhause erstellt hatte mit für mich Interessantem aus der Gegend, und da steht "Plaidt-Saffig, Kaskaden" - das ist weniger als 10 km von hier, da fahre ich dann hin - denn die Sonne scheint endlich wieder!


Und das reißt diesen bis dato etwas vermurksten Tag komplett heraus, hier ist es einfach nur schön, ich treibe mich da fast 2 Stunden herum, die Nette rauscht da zwischen großen Basaltblöcken über eine Distanz von ca. 200 Metern wild herunter, es geht über drei Brücken, anschließend ist noch ein kleiner Park (Rauscherpark), ich finde es himmlisch, dem Brausen des Wasser zuzuhören und den Kaskaden zuzuschauen, das war ein schöner Abschluss des Tages!











Ich werfe kleine Äste in die Strömung und schaue ihnen beim Wegtreiben zu und bin sowas von entspannt - würde ich hier wohnen, ich würde laufend hier stehen.

Eifelurlaub Tag 12: Traumpfädchen Riedener Seeblick

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Ich wusste gar nicht, dass es Traumpfädchen gibt!
Bin per Zufall darauf gestoßen, weil ich am letzten Urlaubstag hier zwischen Autoputzen und Kofferpacken nur noch eine kleine Exkursion machen wollte.
Und dieses Traumpfädchen befindet sich am Waldsee Rieden, wo diese Ferienhaussiedlung liegt, die mich neulich so begeisterte.
Also nix wie hin.
Dort stellte ich dann fest, dass Parken hier nicht so einfach ist, wenn man kein Anwohner ist, und zahlen für einen Wanderparkplatz wollte ich nicht, ich fand dann 100 Meter weiter aber eine prima Stelle, wo auch direkt gegenüber (das haben wohl andere vor mir auch schon entdeckt) ein Trampelpfad runter an den See führt:

 
Dass der Waldsee aus touristischen Gründen künstlich angelegt wurde (was mir vorher nicht klar war), zeigt auch diese Luftbildaufnahme auf einer der Infotafeln

Da ich ja mit dem Gedanken spielte, mich hier mal einzumieten, ging ich die Straßen in dem Feriendorf mal auf und ab, um die Aussicht zu prüfen und war überrascht: der Hang ist wohl nicht steil genug, als dass alle Häuser wirklich Seeblick haben, man schaut offenbar ab der zweiten Reihe ja bloß auf die Dächer der anderen Häuser und vor allem auf die alles dominierende Pizzeria! Lediglich das eine Haus ganz links hat freien Seeblick...

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich entweder an diesem Tag besonders unfit war oder dieser Höhenparameter 


irgendwie geschönt ist...die ersten 2 km geht es nur bergauf bergauf bergauf...und später dann auch wieder nur laaangen Abstieg, dass meine Knie jaulten..., die 5 km kamen mir eher wie 10 vor...ich hätte besser einen 8 km Weg gemacht als diesen hier, aber egal, immerhin gab es schöne Aussichten, viele davon!
(Wenn ich allerdings hochrechne, dass eine Steigung von 157 m auf 5 km immerhin 300 auf 10 wären, brauche ich mich nicht zu wundern)
Aussicht gab es allerdings nicht an der ersten Station, der "Hütte auf dem Perich", das war ein wenig Wandererveräppelung:
 Ob dieses "Tor" natürlich entstanden ist nur durch Traktordurchfahrten?



Nun ist der "Gipfel", also der höchste Punkt der Wanderung auf Udelsheck erreicht 
Aber niemand frage mich, warum ich dort von der ca. 300-Grad-Rundumsicht nur dieses eine Foto machte...


Unbestreitbar, es wird Herbst...noch 7 Monate bis zum nächsten Frühling


Abwärts schaut man dann auf die Orte auf der anderen Seite und einen Steinbruch, später kommt man (leider) eine ganze Strecke weit in den Ort und hinter den Gärten der Häuser vorbei, was ich nicht so mag

 Aber immerhin fällt mein pinkliebender Blick auf diese geile Karre, wäre ich mehrere Jahrzehnte jünger, das wäre genau mein Auto!

Dieser Mini-Bach speist den Waldsee

 Ich erkunde noch die Badesituation - prima, es gibt Umkleidekabinen und weiter vorne auch Duschmöglichkeiten in einer Hütte neben der Pizzeria

 Und nächstes Jahr komme ich im Sommer und schwimme hier! Definitiv! See- oder Flusswasser ist auf der Haut so viel anders als Schwimmbadwasser, ich liebe das!



Eifelurlaub Tag 13: Die Heimfahrt als Erlebnistour

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Der große Vorteil vom Urlauben in Nähe des Heimatortes (160 km) ist, dass man keine lange Heimfahrt vor sich hat und so habe ich diesen Tag auch voll durchgeplant (eine Station ergab sich allerdings zufällig!) und daraus eigentlich auch noch einen weiteren Urlaubstag machen können


Meine dilettantische Zeichnung erhebt keinerlei Anspruch darauf, maßstabgerecht zu sein!

Nach dem Auszug aus der Ferienwohnung erst mal frühstücken im Café Plüsch und dann eine Monrealer Abschiedstour durch die Ortsmitte, die ich beim ersten Mal wegen des dort aufgebauten Festzeltes nicht sehen konnte - es ist einfach ein wunderschönes Dörfchen, wurde auch bereits 2 x zum schönsten Dorf von Rheinland-Pfalz gewählt


Den Besuch der Töpferei muss ich mir für nächstes Mal aufsparen, sie öffnet zu spät für meine Abreise (und zuvor hab ich es einfach nicht dorthin geschafft...)

 Für das nächste Ziel mache ich einen Schwenker Richtung Mosel, bevor ich aber hinunterfahre ins Moseltal fahre ich einem Tipp folgend auf den Parkplatz des Freizeitparks Klotten (er ist von den Attraktionen her - ausgenommen der Wildpark - wohl am ehesten was für Kinder bis 10 Jahre), weil man von dort einen tollen Blick aufs Moseltal hat

Aussichtspunkt Klotten
20 km von Monreal entfernt liegt mitten in einem Wald-Wiesen-Gelände der Freizeit- und Wildpark Klotten, diesen besuchte ich jetzt natürlich nicht (falls ich mal Enkel haben sollte, ist er vorgemerkt), sondern schaute mir dort die super Aussicht auf das Moseltal und den Weinort Cochem an (leider Gegenlicht, bekam es nicht besser hin)

 


 Moselstädtchen Cochem
4 km hinunter ins Tal über eine Straße mit vielen Mäandern und Geschwindigkeitsbegrenzungen;
Cochem war, obwohl es noch nicht mal Mittag war an diesem Donnerstag, schon sehr überlaufen von Touristen. Immerhin ist ein großer Parkplatz mit moderaten Gebühren sehr gut ausgeschildert, von dort (direkt unterhalb eines preisgekrönten Weinbergs) schlenderte ich an die Mosel, wo ich über die Ausmaße des Flußkreuzschiffes Arosa staunte



Es war kaum möglich, mal ein Foto zu machen, auf dem keine Menschenmengen sich drängten



ganz typisch für die Altstadt: diese sehr schmalen Gassen

Hinter diesem Turm auf dem linken Bild saß ein Bettler; neben ihm ein sehr süßer Hund (keine eigentliche Schönheit, aber sein helles gepflegtes Fell und sein Gesichtsausdruck rührten mich), ich hatte keinerlei Münzgeld und kaufte darum eine Kleinigkeit, damit ich in den Hund-Hut (er hatte seine eigene Spenden"büchse") einen Obolus werfen konnte, ich hielt mich dort noch ein wenig auf, um ihn zu streicheln (nach Anfrage selbstverständlich), und heute ärgere ich mich darüber dass ich sein Herrchen nicht fragte, um ein Foto von ihm machen zu dürfen.

Knappe 30 km weiter war mein nächster Halt beim
Nostalgikum Uersfeld - die gute alte Zeit (40er, 50er und 60er Jahre)
Hier trat ich eine Zeitreise in meine Kindheit und früheste Jugend an, so vieles, das mich daran erinnerte, wie z.B. die Hausarbeit für meine Mutter, damals noch eine junge Frau,war und was uns damals als Kinder begeisterte

Gleich im Eingangsbereich entdeckte ich diese Metall-Wärmflasche, so eine hatte ich als Kind bis Anfang der 60er auch in kalten Nächten im Bett, das Problem war: sie war entweder immer viel zu heiß und man verbrannte sich fast die Füße, oder sie war zu kalt, was auch gruselig war, meine Mutter wickelte ein Handtuch darum, dann kam aber die Wärme nicht mehr richtig durch - und Doppelglasfenster und Heizungen im Schlafzimmer, die gab es damals nicht - immerhin hatten wir Freude an den Eisblumen am Fenster am Morgen...
Schon der Kassenbereich ist so voll von Erinnerungen, man kann gar nicht alles anschauen, denn insgesamt gibt es hier Nostalgie auf 300 Quadratmetern und 2 Etagen...

Einen Kaufladen hatten wir auch, und die ganzen alten Päckchen hier...eine andere Besucherin sprach mich an und fragte, ob ich mich auch noch an den Puffreis erinnerte, der in diesen Päckchen drin war, klar wusste ich das noch, und auch, dass der nach nichts schmeckte, aber trotzdem gegessen wurde

 nur ein Bruchteil aus der Sammlung:







Die Musikbox darf man bedienen! (Ich wählte K3, falls mal jemand da hin kommt, als das rauskam, war ich 8 Jahre alt )


Im Prospektständer dieses Museums fand ich einen Hinweis hierauf ganz in der Nähe, das schob ich noch ein:

Baumhaus Gunderath
Ich hatte allerdings gedacht, das würde nicht weit weg im Wald stehen...aber es ging mehr als 1 km bergauf in einen stillen Wald und es war total einsam dort - kein Mensch weit und breit...
Gleich am Ende dieses Sees hatte ich es vermutet, und dort gab es ja auch schon einige Holzbauten.


 Das war leider ein Irrtum.
Als ich es dann fand, kam mir der Gedanke, dass es doch eher für Kinder gedacht sein könnte...
Es ist 8 Meter hoch, ich kletterte nur bis in die 2. Etage, denn die Böden sind extra alle schräg, auch die Wände, schwierig für einen Erwachsenen, sich da festzuhalten (jedenfalls für mich) - außerdem jeden Meter eine Querstange in Hüfthöhe...aber Hauptsache, ich war da :-)

Jetzt aber weiter, 27 km nach Gillenfeld zum
Vulkansee Pulvermaar
Mit 72 Metern Tiefe einer der tiefsten Seen Deutschlands, Durchmesser fast 700 Meter und annähernd kreisrund, größtes wassergefülltes Maar der Vulkaneifel, umgeben von einem bewachsenen Ringwall und wunderschön.

Eigentlich kann man aus der menschlichen Ameisen-Perspektive da am Kraterrand gar nicht würdig fotografieren, man müsste eine Drohne haben..

Ich habe meine Reise hier beschlossen mit einem Tee und der Inspektion der Badegelegenheit - für nächstes Jahr.
Schon aber irgendwie gruselig, beim Schwimmen 70 Meter Kratertiefe unter sich zu haben - muss aber mal probiert werden.







 Das war ein echt schöner und gelungener Urlaub!

Ausflugstour: Altstadt von Blieskastel, ein Uralt-Laden, ein noch viel älterer Hinkelstein und der Würzbacher Weiher

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Goldener Oktober! Das traf heute, Samstag den 14. Oktober, wirklich zu und soll morgen am Sonntag sogar noch besser sein, heute 20 Grad und morgen bis zu 25, darum plane ich für morgen das letzte Reststück des Stadtrundwegs Saarbrücken.

Und heute? Zuhausebleiben und Hausarbeit machen oder wegfahren? Da fiel die Entscheidung leicht, aber immerhin machte ich mich erst um 13 Uhr auf den Weg.

Erstes Ziel war das 
Barockstädtchen Blieskastel, 
ca. 20 km von Saarbrücken entfernt, ich sage aber gleich vorweg, dass ich mehrere Hauptsehenswürdigkeiten heute nicht besucht hatte, weil ich noch zwei weitere Stationen sehen wollte - also ging ich nur durch die Altstadt und stieg die Anhöhe zur evangelischen Kirche hoch.

Die prächtigen Barockbauten, die überwiegend im oberen Teil der Stadt liegen, hebe ich mir für ein anderes Mal auf.

Ich muss allerdings sagen, dass die Altstadt mit der von Ottweiler, wo ich vor gut einem Jahr in einen regelrechten Fotografierrausch verfiel, nicht wirklich mithalten kann.
Zum einen ist die Bebauung ziemlich durchsetzt mit neuzeitlichen Häusern, desweiteren gibt es einige alte Gebäude in überaus traurigem Zustand und einige, die restauriert wurden, sind für meine Begriffe zumindest teilverschandelt worden, weil ihnen brutal moderne Elemente aufgezwungen wurden, das gab kein stimmiges Bild ab.

Zuerst aber mal die positiven Beispiele, die Schönheiten


Diese Pumpe funktioniert! Und da ich sah, dass die Straße sowieso schon nassgepumpt war durch ähnlich geartete Besucher wie mich, erlaubte ich mir auch ein wenig Wasserpumperei



eins der schönsten Häuser ist dieses hier, allerdings hätte der Eigentümer mit diesem Namen in Österreich sicher immer die Lacher auf seiner Seite...


Dieses Restaurant Le Patron war mal bei RTL2 bei den Kochprofis, hat aber nix geholfen...





und hier nun, was mir eher schmerzlich auffiel:

 eine pittoreske, sehr schmale Gasse, verunstaltet durch ein Wellblech(!)tor an der rechten Mauer

 
in den beiden linken Häusern sind Läden, die aber optisch elegant angepasst sind, weh dagegen tut das Copy-Shop-Schaufenster im Haus geradeaus samt Alurahmen und Alutür...wo war denn da der Denkmalschutz???

Auch für diesen Hoteleingang hätte man doch vielleicht eine passendere Lösung finden können? Irgendwie schade...


Ebenfalls schade solche Anblicke, oft ist das ja das Resultat von Erbengemeinschaften, die sich nicht einigen können


Ein Kurosium und wie aus der Zeit gefallen (solche Anblicke sind mir aus meiner Kindheit in den 50er und 60er Jahren noch präsent) ist dieser Tabakladen, ich wusste nicht, dass es sowas noch gibt;

wäre ich doch bloß reingegangen, da hab ich ja echt was verpasst! Erst zuhause beim Schreiben des Berichts entdeckte ich, dass es hier ein Museum gibt und ich vor dem ältesten Tabakgeschäft Deutschlands stehe!

Nun ja, ich will ja sowieso die Barockbauten demnächst noch anschauen gehen, dann werde ich hier auch reingehen! Obwohl ich noch nie geraucht hab ;-)


Schon gleich zu Anfang meines Rundgangs fiel mir eine im Grün verschwindende Treppe auf, die offenbar auf den Kirchenhügel mit der evangelischen Kirche hinaufführt, in der Hoffnung auf "Aussicht" stieg ich dort hinauf - Aussicht gab es zwar keine, alles zugewachsen, aber trotzdem ein kleines Paradies gefunden! Das Pfarrhaus mit der fantastisch-üppigen Begrünung ist allein schon ein Traum




Die Rückseite lag schon etwas im Schatten


 Am Ende noch ein Käffchen und die Wochenendzeitung am Hauptplatz, bei schönstem Sonnenschein, der auch viele andere nach draußen gelockt hat




Ebenfalls zu spät bemerkt wie den speziellen Tabakladen und will darauf nächstes Mal mehr acht geben: Blieskastel macht Urban Gardening, das entdeckte ich erst, als ich schon wieder am Parkplatz war, es gibt mehrere Orte in der Stadt mit Nutzbepflanzung, aufgefallen sind mir dann am Ende leider nur eine Reihe Betontröge wohl mit Sellerie und einer Kohlart, wie ich vermute, zu welchem Gemüse gehören bloß diese blauen Blätter?



Nun zurück zum Auto und knappe 2 km auf eine Anhöhe über der Stadt gefahren, zum
Gollenstein 


4-5000 Jahre (!) stand dieser Menhir oder auch Hinkelstein schon seit der Jungsteinzeit unbeschadet hier, als größter Menhir Mitteleuropas, bis zum 2. Weltkrieg. Da befürchtete man, mit seiner Höhe von fast 7 Metern könnte er als Orientierungspunkt für feindliche Flieger oder Zielpunkt der französischen Artillerie dienen und so legte die Wehrmacht ihn quasi um - sozusagen - und dabei zerbrach er in 4 Teile, was heute noch unübersehbar ist.


Man läuft vom Rand einer Wohnsiedlung aus etwa 500 Meter bis zu seinem Standort, schon auf dem Hinweg fiel mir was auf, auf dem Rückweg noch viel stärker, da ich da gegen die Sonne lief: die ganze Hochfläche war bedeckt von einer Art Seidengespinst, einem zarten Schleier, den man beim Näherkommen nicht mehr sehen konnte - ich merkte dann, dass das lauter "Altweibersommerfäden" sind! In diesem Ausmaß hab ich das noch nie gesehen und versucht, ein Foto davon zu machen im Gegenlicht zur tiefstehenden Sonne, ein wenig kann man es erkennen



Und in all den Gärten, an denen ich vorbeikam: Pilze Pilze Pilze! 2017 ist wirklich DAS Pilzjahr.

Nächste Station in knapp 7 km Entfernung und entlang der Barockstraße Saarpfalz zum 
Würzbacher Weiher, 
denn ans Wasser wollte ich heute unbedingt um zu sehen, wie sich der schon herbstliche Wald spiegelt;

außerdem verbinde ich mit diesem Weiher Jugenderinnerungen: als Teenager war ich in einer Clique, wo praktisch alle Jungs Mopeds hatten, es war mir aber streng verboten, da mitzufahren, was ich voll verstehen kann, aber was sollte ich denn machen, wenn plötzlich die Gruppe entschied: wir fahren zum Weiher! Ergo fuhr ich mit, Handys gab es noch nicht, dass ich eine andere Lösung hätte finden können (mein Vater hätte mich sicher mit dem Auto hinterhergekarrt), also rauf auf die Kreidler oder Hercules...immerhin wenigstens mit Helm (aber das schlechte Gewissen fühle ich noch heute nach)



Wiedersehen wollte ich auch den unglaublich schönen Annahof direkt am Weiherufer, richtig würdigen kann man den fast nur aus der Vogelperspektive, darum habe ich dies auf einer Schautafel abfotografiert, er ist nämlich O-förmig

Die Außenansicht kann man nur häppchenweise fotografieren, der Weg ist zu schmal




ich machte mich auf zur Weiherumrundung, wozu diese seltsamen verschiedenfarbigen Büdchen wohl dienen?

Fast an der Weiherspitze (er ist allerdings irgendwie langgezogen und biegt noch leicht um die Ecke) in traumhafter Lage inklusive vollem Seeblick das Gut Junkerwald:



Sie hat sich ja ein schönes Plätzchen komfortabel eingerichtet...(und hier erkennt man auch, dass der Weiher längergestreckt ist als man von vorne denkt)


 Es ist noch nicht 17 Uhr (aber immer noch Sommerzeit, also eigentlich 16 Uhr) und die Sonne scheint schon so herbstlich tief durch die Bäume


Und das ist der Annahof vom anderen Ufer aus mit seiner Café-Terrasse


Das war ein gelungener Ausflug - mal abgesehen von den 4 offenbar von Todessehnsucht besessenen Motorradfahrern, die mich auf enger Landstraße waghalsigst überholten...

Stadtrundweg Saarbrücken - Teil 9 und Ende: Brutalismus-Baustil, ein Gesicht im Wald, der Turm, schräge Vorgärten und ein Schneemann im Kühlschrank

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Diese letzte Etappe habe ich, warum auch immer, niemand weiß es, am wenigsten ich, ziemlich aufgeschoben, aber der Sonntag 15.10.17 war ein idealer Tag mit herrlichem, warmem und sonnigem Herbstwetter, besser hätte ich es nicht treffen können.

Ich parkte an der Uni, sonntags ja kein Problem, gleich oberhalb der (betonhässlichen) Mensa, von der ich mittlerweile weiß, dass sie im Baustil des Brutalismus erbaut ist, und so sieht sie auch aus, ich hatte vorher noch nie dieses Wort gehört und hätte eher an eine Schlägerei gedacht ... aber der Betonklotz schlägt einem ja schließlich auch brutal genug aufs Auge




vor der Mensa dann runter zur Straße mit den Haltestellen, und an den Gebäudekomplexen C2 bis C8 geht es auf den Wald zu - sonntägliche Stille gegenüber dem sonstigen Betrieb hier, man hört nur das Brummen und Rauschen von Generatoren oder Lüftungen aus den einzelnen Fachbereichsgebäuden.

Ein erster Hinweis auf den Schwarzenbergturm, auf dem ich bei ähnlich schönem Wetter schon einmal war, aber von der anderen Seite her, und berichtet habe *hier*




Es geht bergauf - und dann bemerke ich ein düsteres Gesicht, das mich unter einer Baumwurzel anschaut...leicht gruselig, ich steige hinab um mir das näher anzuschauen




1918 und 1945 - ich denke an meine Söhne und bete, dass ihnen so etwas nicht widerfährt, bemerkenswert, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, dies hier mitten im Wald in einen Stein zu meißeln, wer das wohl war? In einer Dokumentation des Kultusministeriums fand ich den Gedenkstein wieder, aber mit Hinweis "unbekannter Künstler".




Der Weg ist etwas belebter als ich es sonst so kenne, und es sind viele Pilzsammler und Kastaniensucher unterwegs, das ganze Gebiet vom Schwarzenberg bis zum Kaninchenberg, der am Ende der Etappe liegt, ist Edelkastaniengebiet.




Die Frau dieses Pilzsuchers stieß laufend einen Jubelschrei aus: "Ein Steinpilz"! Und er bekam dann immer ein Küsschen. Vielleicht deswegen hatte er die Idee, seinen Hund am Pilz riechen und dann nach weiteren suchen zu lassen - der hustete ihm aber was :-)




Und dann staune ich, begegnet mir nach Jahren des Alleinewanderns doch tatsächlich eine andere einsame Wandersfrau, das allererste Mal, dass das passiert! Ich bin also nicht alleine verrückt... keine Frau aus meinem Bekanntenkreis und auch keine von denen, mit denen ich schon wanderte, würde alleine in den Wald gehen, da höre ich nur eindeutige Ablehnung




Der Fernmeldeturm - später werde ich vom Schwarzenbergturm auf ihn hinunterschauen können




Hinweise auf zwei andere - aber sehr viel längere Rundwanderwege - mh...wäre ja auch mal eine Überlegung wert, aber eine Saarlandumrundung alleine und ohne zweites Auto würde bei dem spärlichen ÖPNV sicher eine gewaltige organisatorische Herausforderung sein - da müsste ich wohl noch am ehesten auf ein Taxi zurückgreifen - das könnte ins Geld gehen




Und da ist er dann auch schon, der erfreulicherweise renovierte Turm, eine Zeitlang war er gesperrt, da 2012 Risse im Beton festgestellt wurden.
Bei der Renovierung geschah ein kleines Wunder: die Kosten blieben unter der veranschlagten Summe, das es sowas noch gibt?!?!?
Und: er wurde früher wieder fertig als erwartet, auch dafür sollte man ihm ein Bändchen um den Bauch binden ;-) Oder vielmehr den Baufirmen. Vielleicht könnte man sie mal für Berlin einsetzen?













Die Sicht ist nicht ganz so super wie ich erwartet hatte, später erfahre ich aus den Nachrichten, dass Saharasand in der Luft liegt, na denn..





da liegt die Universität, von der ich vorhin gestartet bin - und auf allen Bildern kann man anhand des Waldreichtums sehen, warum Saarbrücken auf der Liste der 50 grünsten Großstädte Deutschlands auf einem respektablen Platz 9 liegt! Übrigens direkt hinter Freiburg *wink zu Nicky*














Nachdem ich mich eine ganze Zeitlang auf der Plattform herumgetrieben habe, auf der heute sämtliche Generationen von Besuchern vertreten sind, von Teenagern bis zu einem gesprächigen 83jährigen (der zu Recht stolz sein Alter nennt) trenne ich mich dann doch und wandere links vom Turm durch lichten Laubwald weiter in Richtung Hexentanzplatz.







Der Hexentanzplatz allerdings enttäuscht etwas : er ist bloß eine große Waldwegekreuzung, allerdings mit schönen Bäumen umstanden




und da ist er auch: der allerletzte Gedenkstein dieses Stadtrundweges, steht alles drauf, was es dazu zu sagen gibt, auch hier Römervergangenheit (weiter unten im Tal war eine Siedlung samt Tempel, dafür die Wasserleitung):






Von da geht es nach kurzer Zeit in einen sehr schmalen Weg, der gesäumt ist von Bombentrichtern, wie ich vermute - wenn man bedenkt, dass seither mindestens 72 Jahre vergangen sind, sind diese immer noch erstaunlich tief.






Und Pilze, Pilze über Pilze, kein Baumstumpf, der nicht eine Krone daraus trägt - ich wünschte, ich würde mich auskennen und denke an den Geschmack der Hallimasch mit Petersilie, die meine Mutter immer machte.



Dies ist dann wohl diese Hofberghütte. Aussicht gibts aber keine.


Und nun ist Schluss mit Wald, die Stadt hat mich wieder, es geht entlang an der ziemlich befahrenen Straße "Am Kieselhumes", und hier muss man aufpassen:




Da ja leider, leider, die Wegesymbole nicht mit Pfeilen versehen sind, kann man auch gerne mal - so wie ich hier - an einer Abbiegung vorbeilaufen in der Meinung, da kommt geradeaus noch ein weiterer Aufkleber, um es kurz zu machen: man muss nach links abbiegen in die kleine Straße "Am Heidenkopferdell", diese hier




und "ersteigt" von dort den kleinen Hügel des Kaninchenberges, beim Hinuntergehen schaut man auf die hübsche blaue Ostspangenbrücke, und dahinter liegt St. Arnual, Ausgangspunkt und letztes Ziel der Rundwanderung.




Am Fuß des Kaninchenberges stehen Häuser an einem krassen Steilhang, ihre Vorgärten und Zuwege zum Haus haben starke Steigungen, und einige Schlaumeier haben sich in ihre Vorgärten solche Lastenaufzüge gebaut! Sowas hab ich auch noch nie gesehen.




Ab geht es nach links unter zwei Eisenbahnbrücken hindurch, wieder in städtisches Gebiet, einfach immer geradeaus, auch über die Saarbahngleise, rein in die "Straße des 13. Januar", die es im Saarland mehrfach gibt, und deren Bedeutung darin besteht, dass an diesem Tag im Jahr 1935 (als Folge des Versailler Vertrags nach dem 1. Weltkrieg war das Saarland quasi abgespalten) die Saar-Bevölkerung abstimmen konnte, wozu das Saarland in Zukunft gehören soll, das Ergebnis:

Zu Frankreich: 0,4%
Für weiteren Status quo (Verwaltung durch den Völkerbund): 8,84%
Für Deutschland: 90,76%




Aber das ist Vergangenheit und am Ende der Straße schaue ich mir endlich, nach Jahren, den frostigen Schneemann im Kühlschrank am Heizkraftwerk an, das will ich schon seit ewig machen, aber wer fährt schon extra dazu in diese Ecke...

Er ist das Werk von zwei Künstlern, näheres kann man auf dieser Tafel lesen:






Leider spiegelt die Vitrine stark, ein besseres Foto will mir nicht gelingen




Direkt daneben führt eine Radfahrer- und Fußgängerbrücke über die Saar hinüber nach St. Arnual, man hat einen schönen Blick nach links und rechts in die idyllischen Saaranlagen, bei schönem Wetter quasi der Garten der Saarbrücker, hier ist immer Leben und Treiben - durch die dichten Bäume sieht man es nicht, großes Manko ist auch hier wieder die vermaledeite Autobahn, die direkt daneben entlangbraust - über diesen Irrsinn kann man sich nur jedesmal wieder neu ärgern...
aber immerhin:













Und obwohl ich den 47,6 km-langen Weg ja "nur" in für mich passenden Teilstücken gegangen bin, stimmt es mich doch fast wehmütig, dass er jetzt in schon 1,5 km zu Ende geht




Auf dem rechten Gebäude des Heizkraftwerkes klebt übrigens oben schräg angebracht (warum auch immer so, dass man meint, sie fällt runter) eine Nachbildung eines Römertempels, denn hier war die römische Siedlung, weswegen die Gegend auch "An der Römerbrücke" heißt, nennenswerte Ausgrabungen allerdings Fehlanzeige.




Auf diesem Weg da unten kann man übrigens lückenlos entlang der Saar bis ins ca. 20 km entfernte französische Sarreguemines radfahren! Oder auch laufen, wenn man mag.





Am Ende der Brücke biegt man rechts ab (wie immer kein Richtungspfeil am S-Aufkleber..) und geht unter der Brücke hindurch, man muss NICHT durch diese klaustrophobische weil sehr niedrige und laute Unterführung unter der Autobahn hindurch, über die der Verkehr donnert (ich bin auch hier erst mal fehlgegangen...)






Wer mag, kann hier im Paulanergarten noch einkehren, bevor man den restlichen Kilometer an der Saar entlang bis wieder zum Markt in St. Arnual geht, wo ich am 15. August die erste Etappe gegangen bin, und das war es dann mit dem Stadtrundweg!




Es war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, diesen Weg gegangen zu sein, mit seinen Schönheiten und mit seinen städtischen Hässlichkeiten, die halt unvermeidbar sind, bewegt man sich so nahe am Stadtrand entlang - ich habe Ecken gesehen, wo ich vorher noch niemals war und wohl auch nie hingekommen wäre, und über meine Stadt gelernt habe ich auch, vor allem Geschichtliches, nun überlege ich ernsthaft, ob ich mich entweder mal an Teile des Saarland-Rundweges wage, oder so wie Nicky eine selbstgeplante Tour um meine ehemalige kleine Heimatstadt in 20 km Entfernung plane, dieser Wechsel zwischen Wald und Stadtgebieten ist doch auch reizvoll, auch wenn man öfter mal mit Autoverkehr oder Industrieanlagen konfrontiert ist, aber das gehört nun mal zu einem Stadtbild dazu!



Tagesfahrt ins Trifelsland / Südliche Weinstraße

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Da der 31.10. dieses Jahr ein Ausnahme-Feiertag war, nutzte ich ihn für einen Testballon wegen einer Urlaubsidee: dieses Jahr war ich in ja in der Eifel, so etwa 160 km weit weg, und für 2018 wollte ich etwas ähnlich heimatnahes finden, und meine Wahl fiel auf das Trifelsland und die Südliche Weinstraße.
Da das noch näher an meinem Wohnort liegt (rund 100 km) wollte ich vor dem Buchen einer Ferienwohnung (2 hatte ich mir schon ausgesucht und dort angefragt) sowohl die Gegend als auch die Örtlichkeiten dieser Wohnungen anschauen, und dieser sonnige Tag war ideal dafür.

Ich hatte mir eine richtige Rundfahrstrecke ausgearbeitet und auch verschiedene Punkte, die ich zumindest aus der Ferne anschauen wollte um zu sehen, ob ich hier wirklich einen zufriedenstellenden (so wie in der Eifel!) etwa 10tägigen Urlaub verbringen könnte, wollte ich nur wandern, hätte ich hier die Riesenauswahl, aber ich möchte eben nur jeden 2. Tag wandern, und da muss die Gegend dann schon etwas mehr zu bieten haben - in der Eifel war das voll und ganz der Fall mit der reichen Geschichte von der Römerzeit bis heute und dem Vulkanismus etc.

Ich sage es gleich vorweg: ich bin von dem Plan abgekommen - für ausschließliche Wanderferien: wunderbar. Und wenn ich schuhverrückt wäre (was ich aber nicht bin) ebenfalls eine Traumgegend. 

Nun aber zu ein paar Impressionen von diesem Ausflug:

Schon beim Annähern an das Trifelsland grüßen direkt neben der Straße die wie geschichtet aussehenden Sandsteinfelsen, die vor Millionen von Jahren als Boden von Flachmeeren entstanden sind.





In den kleinen Ortschaften findet sich auch hin und wieder eine romantische Ecke wie hier in Wilgartwiesen


Und wer Schuhekaufen als Hobby hat, kann hier vielleicht dem Wahnsinn verfallen...beginnend im Ort Hauenstein, wo es eine sogenannte Schuhstraße gibt, weil hier mehrere große Schuhläden sind bis auf weitere kleinere Fabrikverkäufe sind Schuhe hier allgegenwärtig
(aber heute ist ja sowieso alles geschlossen, sonst könnte vielleicht sogar ich infiziert werden...) - stellvertretend für alle anderen Fabrikverkäufe:


nochmal die allgegenwärtigen Felsen


In Annweiler folge ich dann einem dieser braunen Sehenswürdigkeitenhinweisschilder ;-) zum Trifels hoch, dort sind heute allerdings "Himmel und Menschen", eine Schlacht um Parkplätze findet statt und ich mache mich ganz schnell nochmal vom Acker



übrigens führt - zum Glück für meine Nerven - eine Einbahnstraße rund um den Berg, wenn mir auf so einer schmalen Straße ein Auto entgegenkäme...ich würde mich echt fürchten und mir einen Smart wünschen statt des dicken Kombi...


Da ich ja ganz verrückt bin nach Baden in Naturbadeseen, hatte ich mir von einer Internetseite für Badeseen exemplarisch einen herausgepickt, nämlich den Silzer See;
er ist auch wunderschön und ich sah mich schon nächsten Sommer hierr superentspannt meine täglichen Bahnen ziehen....


ich gehe ein Stück links am See entlang, wo auch ein Wohnmobilparkplatz ist, doch dann - ich höre förmlich wie eine Nadel von einer Schallplatte rutscht - dies:


ich mache mich auf den Heimweg, nicht ohne noch ein letztes schönes Felsenfoto



(kläglich wenige) Wanderungen in 2017

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Angefixt von Nicky
habe ich auch meine Liste zusammengestellt, sieht etwas traurig aus, weil ich ja gut 4 Monate (mit kleinen Unterbrechungen) durch eine saublöde, schmerzhafte Schleimbeutelentzündung zwischen Achillessehne und Fersenknochen geplagt war - keine 100 Meter ohne Aua - da fällt Wandern flach - noch heute merke ich manchmal ansatzweise was davon, Schuhe oder Stiefel, die über den Knöchel gehen: no go!



Wanderungen 2017


Oktober:

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 9 


September:

Traumpfädchen Riedener Seeblick - Eifelurlaub

Booser Doppelmaartour – Eifelurlaub

Wacholderweg – Eifelurlaub

Vulkanpfad – Eifelurlaub

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 8


August:

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 1

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 2

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 3

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 4

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 5

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 6

Stadt-Rundwanderweg Saarbrücken Teil 7


Juli:

Hirn-Gallenberg-Weg


April:

Almglück Wadrill


März:

Warndt-Waldweg

Villa-Borg-Trail



In 2018 sollte das etwas mehr werden - im Winter kann ich es jedoch so gut wie vergessen, denn ich bin völlig winteruntauglich: kaum ist es kühler als ca. 12 Grad, tränen meine Augen, läuft meine Nase, fängt meine Gesichtshaut an zu schmerzen, kurz und gut, ich bin dann die ganze Zeit am Tupfen und Wischen, das macht keinen Spaß...und hinterher sehe ich aus wie mit Sonnenbrand...verdammte empfindliche Haut etc.pp.

Sehnsucht hab ich aber jede Menge! Gerade am Donnerstag kam ich per Zufall mit einer Frau ins Gespräch, die in Rammelfangen bei Wallerfangen wohnt, ich rief gleich aus, das kenn ich! Da war ich schon mehrfach wandern! Den Hirn-Gallenberg-Weg, und der hebt sich durch die Besonderheit hervor, dass er ungefähr in der Mitte des Weges eine supergepflegte Toilette bietet, ja schon eher ein Waschraum - und dass ich da auch immer was ins Schweinchen spende, und was antwortete sie? Dass es ihr Schwiegervater ist, der diesen Weg pflegt und der auch die Idee zu der Toilette hatte und alles so prima in Schuss hält - ich hab ihn herzlich grüßen lassen und verspürte einen gewaltigen Wunsch nach "draußen", wo es aber gerade Bindfäden regnete...

Mal sehen, wie das Wetter sich so weiter entwickelt, wenn es so mild bleibt und ich meine Angst vor Wolfsrudel-Begegnungen unterdrücken kann, marschiere ich vielleicht doch noch vor dem Frühling wieder los...vor allem, nachdem ich eben in meinem eigenen Blog meine Fotos gesehen habe - da möchte man gleich wieder ins Grüne! Wenn es denn Grünes gäbe. 


Premiumwanderwege im Saarland, die für 2018 in Frage kämen

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Ich hab mir mal ne Liste gemacht - ich liebe Listen 😎



Premiumwanderwege im Saarland, die ich noch nicht gegangen bin und die in etwa in Frage kämen für 2018 - oder die ich zwar schon mal gegangen bin und entweder keinen Blogbericht dazu finde oder das vor dem Blogbeginn war und ich auch keine Fotos hab:

(alle bis max. 12 km, mehr traue ich mir nicht zu - die kurzen Wege hab ich rot geschrieben, mit denen würde ich beginnen)

5-Weiher-Tour 12 km
Bärenpfad 12 km
Der Gisinger 12 km
Ensheimer Brunnenweg 10 km
Garten-Wellness-Runde 6 km
Hochwald-Pfad 11,5 km
Hubertusrunde 10,2 km
Kleiner Lückner (bin ich den nicht schon gegangen?) 7,1 km / ja: Sept. 2015, aber nix auf Blog
Mühlenbach-Schluchten-Tour 11,3 km
Mühlenpfad – 8 km – im März 2014 mit B. gegangen, aber noch kein Blog zu der Zeit
Offizierspfad 12 km
Oppig-Grät-Weg - bin ich mal mit K. gegangen, aber kein Bericht – 11,9 km
Panoramaweg Perl – bin ich 100%ig gegangen, wieso kein Bericht? 8,3 km
Schaumberg-Tafeltour 10,7 km
Schengen grenzenlos 7,7 km
Schluchtenpfad (kommt mir bekannt vor…) 10,5 km
Stausee-Tafeltour (bin ich die nicht schon gegangen?) 10,1 km
Steinbachpfad (und der? Nicht auch schon?) 7 km – finde nix
Steinhauerweg 10,5 km
Wolfsweg 10,7 km
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