Ab hier kann ich nun wieder alleine laufen, denn es geht größtenteils über Straßen und an einem belebten Weiher vorbei, allerdings ist der Stadtteil Burbach nicht ohne (einer meiner Söhne sollte hier mal unter Vorhaltung eines Messers seine Wertsachen herausgeben, zum Glück kam ihm aber jemand zu Hilfe), auch bei Wikipedia ist die Rede von schwerwiegenden Folgen des Strukturwandels (hier war Zentrum der Saarbrücker Stahlindustrie, die in den 70ern niederging und viele und vieles mit sich riss). Hohe Arbeitslosigkeit, soziale Probleme und "städtebauliche Benachteiligung", wie es so schön, aber treffend heißt, machen den Stadtteil auf den ersten Blick unattraktiv.
Dabei gibt es aber auch in Burbach hübsche Ecken (und auch liebe Einwohner, zwei davon sind beste Freunde für mich!), bloß führt der Weg eben dort nicht vorbei, sondern mitten durchs Zentrum, aber auch nach einiger Überlegung fällt mir keine alternative Wegführung ein, es sei denn, man würde eine riesige Schleife über Klarenthal und Altenkessel führen..
Man muss halt durch, buchstäblich, aber sobald man den Marktplatz hinter sich gelassen hat, beginnt quasi eine andere Welt, aber dazu später!
Ich muss mir auch wieder mal vor Augen halten: es handelt sich beim Stadtrundweg nicht um einen Premiumweg mit tollen Aussichten und Naturerlebnissen (die aber auch vorkommen! Oder vorkommen werden!), sondern um ein urbanes Projekt sozusagen - das Saarland bietet eine große Fülle von herrlichen Wanderwegen, aber dieser hier ist einfach anders, aber nicht weniger interessant!
Blick nach links, ganz okay, wäre da nicht die vermaledeite Autobahn...erneuter (und permanenter) Fluch über diejenigen, der sie mitten durch die Stadt planten...
Rechts die Überreste der ehemaligen Wagonfabrik
Eine kleine Perle am Wegesrand will ich nicht unerwähnt lassen, nämlich den Fischladen mit winzigem Bistro - man braucht von der Straße, die über die Brücke führt, nur einen kleinen Schwenk nach links zu machen
Ich finde es immer klasse, wenn es noch Läden gibt, die nicht zu einer der großen Ketten gehören - dieser kleine Laden bietet frisches Meeresgetier in allen Variationen, auch leckere Salate - und vor allem kann man hier auch essen, wenn man sich mit einigen wenigen hohen Tischen (vier?) mit einer Art Barhockern anfreunden kann - hier ist um die Mittagszeit immer voll - mit meinem jüngsten Sohn (als er noch mit der Mama essen ging) habe ich hier lecker Bratfisch, Krabbensalat und Matjes verdrückt und kann es nur empfehlen! Außerdem immer freundliche und kompetente Bedienung an der Theke!
Am Markt dann fällt der Blick auf diesen großen Betonklotz, ein weiteres Weltkriegsrelikt, 6 Stockwerke, 2,50 m dicke Wände. Bei schweren Bombardements 1942 hat hier die Bevölkerung Unterschlupf gefunden. Letztes Jahr wurde er für 80.000 Euro versteigert. Was damit werden soll ist unbekannt - Zombie-Fortress? :-)
Die Strecke geht gerade aus über die beiden Plätze hinweg, am Ende beginnt dann sozusagen das andere Gesicht von Burbach, startend mit dieser kleinen Pflasterstraße, die uns zur Bahnbrücke führt
Dahinter wendet man sich nach links in die Von-der-Heydt-Straße
die nach einigen Metern zu einer Quasi-Allee wird
und da weiß der Weg nun nicht, was er will, es gibt Wegmarkierungen um hier geradeaus weiterzugehen, oder man biegt rechts in diesen kleinen Weg ein (ich bin einmal rundherum gelaufen, um beide Strecken zu testen, die Zeit fehlte mir dann am Ende am Weiher...aber das kommt noch)
geht man also links der großen Straße nach, hat man die Firmen, die hier siedeln, rechterhand und halt auch Autoverkehr
wählt man den Pfad rechts, hat man mehr Grün, allerdings die ganze Zeit auch Zäune linkerhand zu den Firmen hin
das fiel mir auf...
diese Firmengelände, an denen man hier vorbeikommt, liegen in einer "brandgefährlichen" Gegend, denn hier gab es in den letzten Jahren gleich 3 Großbrände, z.B. im Juli 2010:
Einige Tage danach fuhren wir mal hin uns das anschauen und waren erstaunt über riesige braune "Zungen", die wie weich gewordene Lakritzstangen vom Dach des einen Gebäudes herunterhingen, bis wir begriffen: das waren die Stahl-Dachträger! Sie waren geschmolzen! Das sah hammermäßig aus...mittlerweile hat man sie an der Dachkante (leider..) abgeschnitten, mit etwas Mühe sieht man noch die Reste:
2012 brannte es wieder, und 2015 erneut bei einem Recyclinglager hier...
aber wenden wir uns schöneren Dingen zu, am Ende dieser kurzen Wegstrecke gelangt man zur Fischerhütte am Burbacher Weiher, einem Restaurant mit schönem Spielplatz und Biergarten, auch eine lange Seilrutsche ist hier aufgebaut, sowie Grillmöglichkeiten im Außenbereich, und damit sind wir nun endgültig in der anderen Welt Burbachs angelangt
Nach dem Foto von der Hütte bin ich ja nochmals den Weg zurückgelaufen (siehe oben), und als ich wieder am Weiher ankam, fing es schon an zu dämmern...(ich geh ja nach der Arbeit)
An solch einer höchst interessanten Fledermauswanderung habe ich an einem anderen Weiher mal teilgenommen und ist auch hier möglich, sollte man mal gemacht haben!
Anfangs ist der Weg links am Weiher noch asphaltiert, weil er auch als Zufahrt dient für die wunderschön gelegene Grillhütte etwa in der Hälfte des Weiherufers - aber zuerst noch ein Blick auf einen der "Weg-Steine", den Hüttenstein
Am Ende des Weihers angelangt (von wo es durch den Wald weitergehen würde) sieht es dann schon so aus, es wird einfach schon wieder früher dunkel:
Darum hänge ich noch ein paar Fotos aus 2016 an um zu zeigen, wie nett es hier ist, und kehre um (und mache damit den Weg wieder mal doppelt, mit dem Bus 134 würde ich nur ein kleines Stück fahren können und er fährt nur stündlich, bringt mir nix):
die mietbare Grillhütte
Dabei gibt es aber auch in Burbach hübsche Ecken (und auch liebe Einwohner, zwei davon sind beste Freunde für mich!), bloß führt der Weg eben dort nicht vorbei, sondern mitten durchs Zentrum, aber auch nach einiger Überlegung fällt mir keine alternative Wegführung ein, es sei denn, man würde eine riesige Schleife über Klarenthal und Altenkessel führen..
Man muss halt durch, buchstäblich, aber sobald man den Marktplatz hinter sich gelassen hat, beginnt quasi eine andere Welt, aber dazu später!
Ich muss mir auch wieder mal vor Augen halten: es handelt sich beim Stadtrundweg nicht um einen Premiumweg mit tollen Aussichten und Naturerlebnissen (die aber auch vorkommen! Oder vorkommen werden!), sondern um ein urbanes Projekt sozusagen - das Saarland bietet eine große Fülle von herrlichen Wanderwegen, aber dieser hier ist einfach anders, aber nicht weniger interessant!
Blick nach links, ganz okay, wäre da nicht die vermaledeite Autobahn...erneuter (und permanenter) Fluch über diejenigen, der sie mitten durch die Stadt planten...
Rechts die Überreste der ehemaligen Wagonfabrik
Eine kleine Perle am Wegesrand will ich nicht unerwähnt lassen, nämlich den Fischladen mit winzigem Bistro - man braucht von der Straße, die über die Brücke führt, nur einen kleinen Schwenk nach links zu machen
Ich finde es immer klasse, wenn es noch Läden gibt, die nicht zu einer der großen Ketten gehören - dieser kleine Laden bietet frisches Meeresgetier in allen Variationen, auch leckere Salate - und vor allem kann man hier auch essen, wenn man sich mit einigen wenigen hohen Tischen (vier?) mit einer Art Barhockern anfreunden kann - hier ist um die Mittagszeit immer voll - mit meinem jüngsten Sohn (als er noch mit der Mama essen ging) habe ich hier lecker Bratfisch, Krabbensalat und Matjes verdrückt und kann es nur empfehlen! Außerdem immer freundliche und kompetente Bedienung an der Theke!
Am Markt dann fällt der Blick auf diesen großen Betonklotz, ein weiteres Weltkriegsrelikt, 6 Stockwerke, 2,50 m dicke Wände. Bei schweren Bombardements 1942 hat hier die Bevölkerung Unterschlupf gefunden. Letztes Jahr wurde er für 80.000 Euro versteigert. Was damit werden soll ist unbekannt - Zombie-Fortress? :-)
Die Strecke geht gerade aus über die beiden Plätze hinweg, am Ende beginnt dann sozusagen das andere Gesicht von Burbach, startend mit dieser kleinen Pflasterstraße, die uns zur Bahnbrücke führt
Dahinter wendet man sich nach links in die Von-der-Heydt-Straße
die nach einigen Metern zu einer Quasi-Allee wird
und da weiß der Weg nun nicht, was er will, es gibt Wegmarkierungen um hier geradeaus weiterzugehen, oder man biegt rechts in diesen kleinen Weg ein (ich bin einmal rundherum gelaufen, um beide Strecken zu testen, die Zeit fehlte mir dann am Ende am Weiher...aber das kommt noch)
geht man also links der großen Straße nach, hat man die Firmen, die hier siedeln, rechterhand und halt auch Autoverkehr
wählt man den Pfad rechts, hat man mehr Grün, allerdings die ganze Zeit auch Zäune linkerhand zu den Firmen hin
das fiel mir auf...
diese Firmengelände, an denen man hier vorbeikommt, liegen in einer "brandgefährlichen" Gegend, denn hier gab es in den letzten Jahren gleich 3 Großbrände, z.B. im Juli 2010:
Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmeter brannte Haus- und Sperrmüll einer Recyclingfirma, der bis zu sieben Meter hoch aufgestapelt gewesen war.
Leider stand der Wind in dieser Nacht genau in Richtung unserer Wohnung, wegen der Hitze schliefen wir mit weit offenen Fenstern und ich möchte nicht wissen, was wir da im Schlaf stundenlang alles so eingeatmet haben...wir hörten erst am Morgen von den Geschehnissen.Ebenfalls im Juli, aber 2006,brannte dort eine Lageralle mit Kautschukprodukten, wodurch eine Mörderhitze entstand und auch große Rauchentwicklung, der Rauchpilz war weithin zu sehen mit über 100 Metern Höhe.
Einige Tage danach fuhren wir mal hin uns das anschauen und waren erstaunt über riesige braune "Zungen", die wie weich gewordene Lakritzstangen vom Dach des einen Gebäudes herunterhingen, bis wir begriffen: das waren die Stahl-Dachträger! Sie waren geschmolzen! Das sah hammermäßig aus...mittlerweile hat man sie an der Dachkante (leider..) abgeschnitten, mit etwas Mühe sieht man noch die Reste:
2012 brannte es wieder, und 2015 erneut bei einem Recyclinglager hier...
aber wenden wir uns schöneren Dingen zu, am Ende dieser kurzen Wegstrecke gelangt man zur Fischerhütte am Burbacher Weiher, einem Restaurant mit schönem Spielplatz und Biergarten, auch eine lange Seilrutsche ist hier aufgebaut, sowie Grillmöglichkeiten im Außenbereich, und damit sind wir nun endgültig in der anderen Welt Burbachs angelangt
Nach dem Foto von der Hütte bin ich ja nochmals den Weg zurückgelaufen (siehe oben), und als ich wieder am Weiher ankam, fing es schon an zu dämmern...(ich geh ja nach der Arbeit)
An solch einer höchst interessanten Fledermauswanderung habe ich an einem anderen Weiher mal teilgenommen und ist auch hier möglich, sollte man mal gemacht haben!
Anfangs ist der Weg links am Weiher noch asphaltiert, weil er auch als Zufahrt dient für die wunderschön gelegene Grillhütte etwa in der Hälfte des Weiherufers - aber zuerst noch ein Blick auf einen der "Weg-Steine", den Hüttenstein
Am Ende des Weihers angelangt (von wo es durch den Wald weitergehen würde) sieht es dann schon so aus, es wird einfach schon wieder früher dunkel:
Darum hänge ich noch ein paar Fotos aus 2016 an um zu zeigen, wie nett es hier ist, und kehre um (und mache damit den Weg wieder mal doppelt, mit dem Bus 134 würde ich nur ein kleines Stück fahren können und er fährt nur stündlich, bringt mir nix):
die mietbare Grillhütte