Zuerst das Gejammer, dann haben wir das hinter uns:
ich schrieb ja schon mal, dass ich absolut nicht winterfest bin, draußen (vor allem bei Wind), tränen meine Augen, und zwar nicht einmal, sondern permanent, ebenso fängt sofort die Nase an zu laufen...da macht Wandern keinen Spaß. Tupfen, schnupfen, tupfen, schnupfen...
Am Sonntag 18.2. dachte ich jedoch, es ist so schön sonnig, wer weiß, wann ich nochmal die Chance habe, und ich will endlich mal raus, etc.pp.
Es war 2 Grad plus, allerdings ziemlich windstill, da dachte ich, das kann ich doch mal machen - und der Rundweg hat noch keine 4 km, eigentlich ein Witz.
Jedoch schon nach wenigen hundert Metern hatte ich das vierte Taschentuch in Gebrauch und meine Finger waren trotz Handschuhen so steif und schmerzend, dass ich kaum noch den Auslöser der Kamera drücken konnte...da der Weg aber anfangs bergab führt, hatte ich keine Lust, nochmal umzukehren und ging tapfer weiter, mit einem zweiten Paar Handschuhen über dem ersten...
Und die Haut auf den Wangen...ich hatte das Gefühl, die reißt ein...(tat sie natürlich nicht)
Wer mir entgegen kam dachte sicher, die arme Frau hat sicher große Probleme...gerötetes Gesicht, knallrote "Säufernase", heult und schnupft herum - zum Glück sprach mich keiner an 😎.
Nun aber zu dem Weg: ich hatte 13 (!) ausgedruckte Seiten aus der Wegbeschreibung mit dabei, dachte mir so romantisch, ich bleib überall stehen, lese das und versetze mich in die vergangenen 2000 Jahre, in denen auf diesem kleinen Berg (eher doch ein Hügel..) Geschichte stattfand. Es gibt 16 Wegstationen!
Dazu war mir dann natürlich nicht mehr zumute, aber immerhin hab ich doch von fast jeder Station Bilder gemacht und will kurz was berichten, der Halberg war schon zur Römerzeit besiedelt, danach von Fürsten und Grafen, und mehrere Bunker gibt es da, ich sah alleine 4 (es gibt 18!), zeugen auch von der dunklen Zeit des Landes.
Ich sag es aber noch gleich:
An einem Teil der Stationen muss man seine Fantasie bemühen - denn im Lauf der Jahrhunderte ging vieles verloren - ich kann nichts dafür, es gibt dann nur Fotos von den Infotafeln
1. Start am Parkplatz oben auf dem Halberg, in der Nähe des Saarländischen Rundfunks
Infotafel
dann erst mal bergab, wie ich schon anderweitig schrieb: alles grau und braun um diese Jahreszeit
2.
1762 - 67 Fürstlicher Weinberg - nix mehr davon da
3.
ab 1. Jahrhundert n. Chr. Römische Siedlung am Fuß des Halbergs
von hier oben eh nix zu sehen, und auch nur paar Trümmer da
hier dann endlich mal was zum Gucken:
4.
ab 1. Jahrhundert n. Chr. Mithrasheiligtum
5.
1810: der gute (bedauernswerte) Mottel
Ein Junge (oder schon junger Mann), der als 18jähriger Knecht beim Pferdetränken an der Saar unweit von hier ertrunken war, muss eine so bemerkenswert gute Seele gewesen sein, dass seine Freunde/Kollegen ihm hier ein Denkmal setzten (sowas rührt mich auch noch nach 200 Jahren...)
Dreht man sich um, schaut man schon auf Bunker Nr. 1 - alle Bunker sind Richtung Frankreich ausgerichtet
Vielleicht hundert Meter weiter Bunker Nr. 2
6.
ab 1908: Siedlung für leitende Angestellte der Halbergerhütte des Großindustriellen Stumm (der ein wahrer Krösus war, wie sich später noch zeigen wird)
exemplarisch 2 Häuser:
7.
ab 1939: Westwallbunker WH 316 - in dem ich schon mal drin war!
Der Bericht von 2015 befindet sich *hier* ruhig mal anschauen, der ist voll original eingerichtet! Leicht gruselig....
Jetzt komme ich im Wald hinter der Halbergerhütte vorbei, und was da von weitem erst wie gespenstische Hochhäuser aussah, sind aber solche - mh - Kühltürme?
8.
ca. 1760 Schankenbrunnen
eine erst im Sommer 2016 wieder freigelegte (auch ein Langzeitarbeitslosenprojekt wie die Freilegung der Drachenzähne, ich habe darüber geschrieben) Kaskadenbrunnenanlage, die komplett zugewachsen war, die Beckenränder wurden wieder aufgemauert, Wasser fließt, ist aber sehr veralgt momentan - lässt vergangene Pracht erahnen
direkt darunter eins meiner Traumhäuschen als Altersruhesitz, das kleine Pförtnerhaus (mit Teich!) - direkt links davon sieht man zwei dicke Torpfosten, denn:
"Das Pförtnerhaus entstand etwa um 1882. Nachdem Carl Ferdinand Stumm den Halberg erworben hatte (1877), wurde das ganze Gelände eingezäunt. Wer Einlass begehrte, musste eines der mit Pförtnerhäusern ausgestatteten Tore benutzen."
Und direkt dahinter kommt - leider in Baugerüsten und Planen:
9.
1881 Die Stummsche Kirche
Der Großindustrielle hatte sich hier seine eigene Kirche gebaut, natürlich auch für die Bevölkerung, aber trotzdem irgendwie Wahnsinn...sein Wappen prangt am Portal, heute weiden davor diese goldigen Minipferde, die ich sehr enttäuscht habe, hatte nichts dabei
gleich um die Ecke Bunker Nr. 4
10. Halbergweiher
nur noch ein Schatten seiner selbst, stellt man sich vor, dass hier früher das Fürstenvolk Kahnpartien veranstaltete und Schlittschuh gelaufen wurde...
11.
Barockzeit: Hirschwiese - auch hier ist Fantasie erforderlich, früher graste hier das fürstliche Wild, übrig blieb nur der beeindruckende Mammutbaum:
12.
19. Jhd. Privatfriedhof der Familie Stumm (einer von zweien)
13.
19. Jhd: nur noch ein Trümmerfeld - Wasserspiel, Kaskaden die über Felsbrocken sprangen, und Storchenweiher (der zugeschüttet wurde für die Straße)
lohnt das Foto nicht...
jetzt diese Treppe hoch und dann...
gibt es was zum Grinsen (find ich), ein Baudenkmal der besonderen Art - der taaaadaaaaaaa
Buspilz! Steht unter Denkmalschutz! 😊😊😊
14.
1966/67
16.
1877 Und jetzt...Das nette Einfamilienhäuschen des Hüttenbesitzers Herrn Stumm auf dem Halberg, samt Ökonomiegebäuden, Pförtnerhäusern, Portal...
17.
Grabmal Fürst Heinrich
Nr. 18, die langweiligen 60iger Jahre Bauten des Saarländischen Rundfunks hatte ich keine Lust zu knipsen, bloß dies hier, das auch unter Denkmalschutz steht (und das ich hässlich finde)
ich schrieb ja schon mal, dass ich absolut nicht winterfest bin, draußen (vor allem bei Wind), tränen meine Augen, und zwar nicht einmal, sondern permanent, ebenso fängt sofort die Nase an zu laufen...da macht Wandern keinen Spaß. Tupfen, schnupfen, tupfen, schnupfen...
Am Sonntag 18.2. dachte ich jedoch, es ist so schön sonnig, wer weiß, wann ich nochmal die Chance habe, und ich will endlich mal raus, etc.pp.
Es war 2 Grad plus, allerdings ziemlich windstill, da dachte ich, das kann ich doch mal machen - und der Rundweg hat noch keine 4 km, eigentlich ein Witz.
Jedoch schon nach wenigen hundert Metern hatte ich das vierte Taschentuch in Gebrauch und meine Finger waren trotz Handschuhen so steif und schmerzend, dass ich kaum noch den Auslöser der Kamera drücken konnte...da der Weg aber anfangs bergab führt, hatte ich keine Lust, nochmal umzukehren und ging tapfer weiter, mit einem zweiten Paar Handschuhen über dem ersten...
Und die Haut auf den Wangen...ich hatte das Gefühl, die reißt ein...(tat sie natürlich nicht)
Wer mir entgegen kam dachte sicher, die arme Frau hat sicher große Probleme...gerötetes Gesicht, knallrote "Säufernase", heult und schnupft herum - zum Glück sprach mich keiner an 😎.
Nun aber zu dem Weg: ich hatte 13 (!) ausgedruckte Seiten aus der Wegbeschreibung mit dabei, dachte mir so romantisch, ich bleib überall stehen, lese das und versetze mich in die vergangenen 2000 Jahre, in denen auf diesem kleinen Berg (eher doch ein Hügel..) Geschichte stattfand. Es gibt 16 Wegstationen!
Dazu war mir dann natürlich nicht mehr zumute, aber immerhin hab ich doch von fast jeder Station Bilder gemacht und will kurz was berichten, der Halberg war schon zur Römerzeit besiedelt, danach von Fürsten und Grafen, und mehrere Bunker gibt es da, ich sah alleine 4 (es gibt 18!), zeugen auch von der dunklen Zeit des Landes.
Ich sag es aber noch gleich:
An einem Teil der Stationen muss man seine Fantasie bemühen - denn im Lauf der Jahrhunderte ging vieles verloren - ich kann nichts dafür, es gibt dann nur Fotos von den Infotafeln
1. Start am Parkplatz oben auf dem Halberg, in der Nähe des Saarländischen Rundfunks
Infotafel
dann erst mal bergab, wie ich schon anderweitig schrieb: alles grau und braun um diese Jahreszeit
2.
1762 - 67 Fürstlicher Weinberg - nix mehr davon da
3.
ab 1. Jahrhundert n. Chr. Römische Siedlung am Fuß des Halbergs
von hier oben eh nix zu sehen, und auch nur paar Trümmer da
hier dann endlich mal was zum Gucken:
4.
ab 1. Jahrhundert n. Chr. Mithrasheiligtum
5.
1810: der gute (bedauernswerte) Mottel
Ein Junge (oder schon junger Mann), der als 18jähriger Knecht beim Pferdetränken an der Saar unweit von hier ertrunken war, muss eine so bemerkenswert gute Seele gewesen sein, dass seine Freunde/Kollegen ihm hier ein Denkmal setzten (sowas rührt mich auch noch nach 200 Jahren...)
Dreht man sich um, schaut man schon auf Bunker Nr. 1 - alle Bunker sind Richtung Frankreich ausgerichtet
Vielleicht hundert Meter weiter Bunker Nr. 2
6.
ab 1908: Siedlung für leitende Angestellte der Halbergerhütte des Großindustriellen Stumm (der ein wahrer Krösus war, wie sich später noch zeigen wird)
exemplarisch 2 Häuser:
7.
ab 1939: Westwallbunker WH 316 - in dem ich schon mal drin war!
Der Bericht von 2015 befindet sich *hier* ruhig mal anschauen, der ist voll original eingerichtet! Leicht gruselig....
Jetzt komme ich im Wald hinter der Halbergerhütte vorbei, und was da von weitem erst wie gespenstische Hochhäuser aussah, sind aber solche - mh - Kühltürme?
8.
ca. 1760 Schankenbrunnen
eine erst im Sommer 2016 wieder freigelegte (auch ein Langzeitarbeitslosenprojekt wie die Freilegung der Drachenzähne, ich habe darüber geschrieben) Kaskadenbrunnenanlage, die komplett zugewachsen war, die Beckenränder wurden wieder aufgemauert, Wasser fließt, ist aber sehr veralgt momentan - lässt vergangene Pracht erahnen
direkt darunter eins meiner Traumhäuschen als Altersruhesitz, das kleine Pförtnerhaus (mit Teich!) - direkt links davon sieht man zwei dicke Torpfosten, denn:
"Das Pförtnerhaus entstand etwa um 1882. Nachdem Carl Ferdinand Stumm den Halberg erworben hatte (1877), wurde das ganze Gelände eingezäunt. Wer Einlass begehrte, musste eines der mit Pförtnerhäusern ausgestatteten Tore benutzen."
Und direkt dahinter kommt - leider in Baugerüsten und Planen:
9.
1881 Die Stummsche Kirche
Der Großindustrielle hatte sich hier seine eigene Kirche gebaut, natürlich auch für die Bevölkerung, aber trotzdem irgendwie Wahnsinn...sein Wappen prangt am Portal, heute weiden davor diese goldigen Minipferde, die ich sehr enttäuscht habe, hatte nichts dabei
gleich um die Ecke Bunker Nr. 4
10. Halbergweiher
nur noch ein Schatten seiner selbst, stellt man sich vor, dass hier früher das Fürstenvolk Kahnpartien veranstaltete und Schlittschuh gelaufen wurde...
11.
Barockzeit: Hirschwiese - auch hier ist Fantasie erforderlich, früher graste hier das fürstliche Wild, übrig blieb nur der beeindruckende Mammutbaum:
12.
19. Jhd. Privatfriedhof der Familie Stumm (einer von zweien)
13.
19. Jhd: nur noch ein Trümmerfeld - Wasserspiel, Kaskaden die über Felsbrocken sprangen, und Storchenweiher (der zugeschüttet wurde für die Straße)
lohnt das Foto nicht...
jetzt diese Treppe hoch und dann...
gibt es was zum Grinsen (find ich), ein Baudenkmal der besonderen Art - der taaaadaaaaaaa
Buspilz! Steht unter Denkmalschutz! 😊😊😊
14.
1966/67
16.
1877 Und jetzt...Das nette Einfamilienhäuschen des Hüttenbesitzers Herrn Stumm auf dem Halberg, samt Ökonomiegebäuden, Pförtnerhäusern, Portal...
17.
Grabmal Fürst Heinrich
Nr. 18, die langweiligen 60iger Jahre Bauten des Saarländischen Rundfunks hatte ich keine Lust zu knipsen, bloß dies hier, das auch unter Denkmalschutz steht (und das ich hässlich finde)